- deutsche Sozialarbeiterin und Frauenrechtlerin
- geboren am 27. Februar 1859 in Wien
- gestorben am 28. Mai 1936 in Neu-Isenburg
Bertha Pappenheim erkrankte als junge Frau in den Jahren 1880 bis 1882. Zusammen mit ihrem Hausarzt Josef Breuer entdeckte sie die Methode des Aberzählens verdrängter Erlebnisse für sich als heilend. Sie war die Anna O. aus den Studien über Hysterie von Josef Breuer und Sigmund Freud. Im Alter von 22 Jahren verließ sie ihre Geburtsstadt Wien und zog nach Frankfurt am Main. 1905 hob sie den Jüdischen Frauenbund aus der Taufe, der als Dachverband alle jüdischen Frauenvereine in Deutschland in sich vereinte. Sie kämpfte gegen den internationalen Mädchenhandel und initiierte Mädchenclubs und Bahnhofshilfen, die allein reisende Frauen vor Zuhältern schützten. 1907 gründete sie in Neu-Isenburg ein Heim für gefährdete Mädchen, unverheiratete Mütter und ihre Kinder. Neben der Leitung des jüdischen Waisenhauses in Frankfurt am Main oblag ihr noch die Oberaufsicht über die von ihr errichteten Pflegestätten für gefährdete Mädchen ohne Zuhause, Schwangere, Mütter und Säuglinge sowie Klein- und Schulkinder jüdischen Glaubens. Sie übersetzte auch das Werk Eine Verteidigung der Rechte der Frauen der britischen Schriftstellerin Mary Wollstonecraft (17591797) in die deutsche Sprache.
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).