Foto: Burkhard Lischka, Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde, Text: über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, hat Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen für die jüngsten Pannen um den gestorbenen V-Mann „Corelli“ verantwortlich gemacht. „Wäre von Anfang an sorgfältiger gearbeitet worden, dann hätten wir heute diese Probleme nicht“, sagte er der „Berliner Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Dafür ist auch Herr Maaßen verantwortlich. Er hat nicht mit dem nötigen Engagement und Nachdruck auf Aufklärung gedrungen. Die Frage ist außerdem: Was kommt als Nächstes?“ Zuletzt waren im Verfassungsschutz völlig überraschend ein Handy und fünf SIM-Karten des Informanten aufgetaucht.
Das Mobiltelefon lagerte dabei über mehrere Jahre offenbar unbeachtet in einem Panzerschrank, ehe es im Juli 2015 bei einem Bürowechsel gefunden wurde. Dem RBB zufolge gab es jedoch weitere Versäumnisse. Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete das „RBB-Inforadio“, dass mehrere Handys, die der V-Mann zwischen 2007 und 2011 benutzt hat, bisher nicht – oder zumindest nicht vollständig – ausgewertet worden seien. Diese Handys seien von „Corelli“ in dem Zeitraum genutzt worden, als das NSU-Trio bereits im Untergrund war. Damit stelle sich die Frage möglicherweise neu, ob „Corelli“ doch Verbindungen zu dem NSU-Trio gehabt haben könnte.