Essen (dts Nachrichtenagentur) – Der nordrhein-westfälische Gasnetzbetreiber Thyssengas strebt eine engere Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Gazprom an. „Wir möchten enger mit Gazprom zusammenarbeiten, wie wir es seit Jahrzehnten mit den Niederlanden und Norwegen tun“, sagte Thyssengas-Chef Axel Botzenhardt der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Im Blick hat Thyssengas insbesondere das umstrittene russische Pipelineprojekt Nordstream 2 für Gaslieferungen von Sibirien nach Europa.
Mit der neuen Verbindung soll die Kapazität der bestehenden Ostseepipeline etwa verdoppelt werden. „Unser Ziel ist eine direkte Anbindung an Nordstream 2, um russisches Gas ohne Umwege nach NRW zu transportieren“, sagte Botzenhardt „Hier gehen wir in Vorleistung und bringen unsere eigene Pipeline auf den Weg.“ Die Planungen von Thyssengas für eine rund 100 Kilometer lange Verbindung vom niedersächsischen Drohne mit Anbindung an den Speicher Rehden ins westfälische Epe laufen bereits. „Gemeinsam mit Partnern könnten wir rund 300 Millionen Euro in die Verbindung stecken“, kündigte der Thyssengas-Chef an.