Foto: Journalisten bei der AfD, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Nähe der AfD-Landesverbände Thüringen und Sachsen-Anhalt zur islamfeindlichen Pegida-Bewegung stößt in der Bundesparteispitze auf scharfe Kritik. „Einen Schulterschluss zwischen der AfD und der Pegida-Bewegung gibt es nicht. Er wäre auch weder im Sinne meiner Partei noch meiner selbst“, sagte der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen dem „Handelsblatt“.
Meuthen sagte allerdings auch, dass Kontakte einzelner Landesverbände oder einiger ihrer Vertreter zur Pegida-Bewegung, so etwa auch der Auftritt eines Pegida-Vertreters bei einer Kundgebung am Mittwoch in Erfurt, „im Ermessen des jeweiligen Landesverbandes“ lägen. Die Vize-Vorsitzende der AfD, Beatrix von Storch, wies auf einen Beschluss des Bundesvorstands hin, wonach AfD-Mitglieder weder als Redner noch mit Parteisymbolen bei Pegida-Veranstaltungen auftreten sollten. „Redeauftritte von Pegida-Vertretern und Pegida-Symbole auf AfD-Veranstaltungen lehnen wir ab“, sagte von Storch dem „Handelsblatt“. Bei der AfD-Kundgebung am Mittwochabend in Thüringen war erstmals ein Pegida-Vertreter aufgetreten. Am Montag vergangener Woche hatte mit Hans-Thomas Tillschneider aus Sachsen-Anhalt erstmals ein Landtagsabgeordneter der AfD das Wort bei einer Pegida-Kundgebung in Dresden ergriffen. Tillschneider rief in Dresden deutsche Patrioten auf, sich zu vereinen – und schlug außerdem den wegen Volksverhetzung verurteilten Pegida-Anführer Lutz Bachmann für das Bundesverdienstkreuz vor. AfD-Chef Meuthen sagte dazu: „Den Auftritt Herrn Tillschneiders bei der Pegida-Kundgebung in Dresden und seine dort getanen Äußerungen, insbesondere die, Herrn Bachmann für das Bundesverdienstkreuz vorzuschlagen, halte ich für völlig unangemessen.“