
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die massenhafte Ausfuhr von Waren aus China wird aus Sicht der deutschen Industrie zum Problem für den Wirtschaftsstandort.
Weil die Inlandsnachfrage schwächelt, drängen chinesische Unternehmen verstärkt auf Exportmärkte: Dabei gingen sie „mit harten Bandagen vor“, sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), dem „Spiegel“.
Es komme häufiger zu Preisdumping, auch geistige Eigentumsrechte würden öfter verletzt. Chinesische Unternehmen produzierten weit mehr, als der Heimatmarkt aufnehmen könne, so Niedermark. Das gelte für Branchen wie Stahl, Solar und Batterien, mittlerweile aber auch Windkraft, E-Autos, Maschinenbau, Chemie und Halbleiter: „Diese systematisch erzeugten Überkapazitäten verzerren den Wettbewerb, gefährden die Stabilität globaler Märkte und zählen mittel- bis langfristig zu den größten Risiken für den Industriestandort Deutschland und Europa.“
Gleichzeitig schotteten die USA ihren Markt gegenüber China ab. Auch Schwellenländer in Asien und Südamerika setzten vermehrt auf Schutzmaßnahmen. Das alles könne dazu führen, dass sich Handelsströme in Richtung EU verschieben.