Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Stobl hat die CSU vor Überlegungen gewarnt, einen eigenständigen Bundestagswahlkampf zu führen. „Es nutzt nur einem, wenn die Menschen den Eindruck haben, dass es in der Unionsfamilie Streit gibt: dem politischen Gegner“, sagte Strobl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Offenbar erwägt die CSU im nächsten Jahr einen von der CDU losgelösten Wahlkampf.
Auf einer Sitzung der CSU-Strategiekommission für die Bundestagswahl sagte Parteichef Horst Seehofer nach Angaben des „Spiegel“, falls die CDU in der Auseinandersetzung mit der AfD seinem Kurs nicht folge, müsse die CSU zur Not einen eigenen Wahlkampf bestreiten. Den Wählern müsse man klarmachen, dass sie nicht Merkel, sondern die CSU wählten. Aus Teilnehmerkreisen hieß es laut „Spiegel“ weiter, es gehe um Übereinstimmung mit der CDU insgesamt, insbesondere in der Flüchtlingspolitik. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte den Funke-Zeitungen, die Union müsse mit Themen bei den Bürgern wieder Vertrauen gewinnen.
„Dazu werden wir uns in der nächsten Zeit intensiv mit der CDU austauschen und in aller Ruhe anschauen, ob dies gelingt.“ Die CSU bekomme für ihren klaren Kurs sehr viel Zuspruch in der Bevölkerung. „Die CSU vertritt als eigenständige Partei eine eigenständige Politik innerhalb der Unions-Familie.“ Der Generalsekretär unterstrich, dass seine Partei aber auf eine Einigung setze. „Wir haben den Willen, inhaltliche Differenzen zu überwinden und zu einer gemeinsamen Haltung von CDU und CSU zu kommen.“