Foto: Grünen-Politiker Gerhard Schick, Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Berlin – Der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick, hat effektive europäische Entscheidungsstrukturen zur Krisenbewältigung angemahnt. „Notwendig ist, wie von Zentralbank-Chef Trichet vorgeschlagen, ein gemeinsames Finanzministerium für die Euro-Zone“, sagte Schick der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag-Ausgabe). „Es kann doch nicht sein, dass die europäischen Regierungschefs in immer kürzeren Abständen Krisen-Gipfel abhalten und dadurch immer neue Unsicherheiten auslösen.“Auf Deutschland übertragen hieße das, man hätte nur einen Bundesrat, aber keine Bundesregierung. „Das kann nicht funktionieren“, meinte Schick. Der Grünen-Politiker erinnerte daran, dass die Verschuldung in den USA mehr als einhundert Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung betrage, aber in der Euro-Zone „nur“ 85 Prozent. „Das heißt, eigentlich müsste die Euro-Zone jetzt angesichts der US-Situation ein Hort der Stabilität sein“, erklärte Schick. Die europäischen Staats- und Regierungschefs hätten es aber nicht geschafft, „mit einer wirklich gemeinsamen Antwort auf die Schuldenkrise in Europa diesen Vorteil gegenüber den USA auszuspielen“. [dts Nachrichtenagentur]