Mainz (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat sich nach dem geplatzten Verkauf des Flughafens Hahn erstmals öffentlich dazu geäußert. „Die Berichte über den Hahn ärgern mich, auch die Kritik der FDP“, sagte Beck der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). Der Regionalflughafen sei „ein Kind von Rainer Brüderle“ gewesen, dem früheren rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister und FDP-Landesvorsitzenden – „von niemand anderem“, so Beck in der F.A.S. Er selbst hätte lieber den Flughafen Zweibrücken ausgebaut, um den französischen Raum als Hinterland einzubinden.
„Ist jetzt vorbei, ist so entschieden worden, ich habe es auch mitgetragen.“ Im Fall des Nürburgrings ist laut Beck Kritik an der von ihm geführten Landesregierung berechtigt gewesen, weil Fehler gemacht worden seien. Fakt sei aber auch: „Der Nürburgring läuft.“ Allerdings verdiene das Geld nun ein privater Investor, „weil die EU uns aus ideologischen Gründen nicht die Chance gegeben hat, das selber in Ordnung zu bringen. Wir mussten dann in die geregelte Insolvenz. Dabei hätten wir das genauso gut alleine hinbekommen.“ Über die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner sagte Beck, sie habe im jüngsten Wahlkampf ihr Äußeres als politisches Stilmittel eingesetzt. „Viele Frauen – und zwar nicht irgendwelche Heimchen am Herd“ – hätten ihm allerdings gesagt: „Frau Klöckners Designerkleider sind nicht unsere Lebenswirklichkeit.“ Wenn man hundert Rheinland-Pfälzer fragte, würden neunzig von Ihnen das nach Becks Angaben genauso sehen.
Während der Skandale mit den Flughafen Hahn/ Hunsrück und dem Nürburgring zum Schaden des Landes Rheinland-Pfalz hatte die SPD die Mehrheit im Parlament und hat auch regiert. Deren damaliger Regierungschef war der als SPD-Bundesvorsitzende gescheiterte Kurt Beck. Ihm assistierte als Ministerin seine als Ministerpräsidentin wiedergewählte Nachfolgerin Manuela Dreyer, eine Einserabiturientin! Herr Beck ist zwar sehr sympatisch und sehr durchsetzungsstark, so dass ihn seine große Dauerpopularität vor jedem Misstrauenantrag der oppositionellen CDU bewahrte und jede Wiederwahl garantierte. Leider aber bedurfte es dafür weder eines wirschaftlichen Sachverstandes – als Politiker muss man vor allem gekonnt das Maul aufreißen können – noch einer besonderen Intelligenz, die den meisten Arbeitern auch in der SPD ohnehin fehlt. Zwar ist mit der Frau Dreyer gesegneter, zumal sie ausgerechnet nur wegen ihres Bekenntnisses zu Flüchtlinspolitik der Bundes-CDU unter deren Kanzlerin Merkel trotz des ständigen Versagens ihrer SPD in Rheinland-Pfalz wiedergewählt worden. Jedoch kann sie es sich nicht leisten, Konsequenzen auch aus ihrem Versagen zu ziehen, zumal ihre SPD mit Hilfe der in ihrer Regierungskoaltion befindlichen Grünen auch einen Misstrauensantrag der CDU gegen sie abschmettern lassen konnte. – „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!“ – Zum Glück von Frau Dreyer und ihrer SPD ist die AfD noch immer viel zu schwach und gilt bei vielen Gutmenschen sogar als „rechtsradikal“. Daher hat die im Landtag von Mainz ohnehin nichts zu melden.