Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich gegen bundesweit einheitliche Regeln in der Coronakrise gewandt. „Warum sollen in einem Land mit so unterschiedlichen Infektionszahlen alle Maßnahmen gleich sein? Warum soll man in Mecklenburg-Vorpommern mit ganz wenig Infizierten private Begegnungen auf 25 Teilnehmer begrenzen?“, sagte Laschet der „Neuen Westfälischen“. Er fügte hinzu: „Wir müssen die Pandemie regional angemessen bekämpfen.“
Der CDU-Vorsitzkandidat zog auch eine Bilanz der Ära Merkel. „Dass ein Kanzler oder eine Kanzlerin so viele gravierende Krisen bewältigen musste, das hat es vorher in der Form nicht gegeben. Dennoch ist die Zeit auch genutzt worden, tiefgreifende Veränderungen einzuleiten“, sagte Laschet der Zeitung. Der Ausstieg aus der Kernenergie und jetzt auch aus der Kohleverstromung in einer relativ kurzen Zeit hätten die Ära Merkel geprägt. „Energiewende, Digitalisierung und der Zusammenhalt Europas in einer unsicheren Welt – das sind wohl die größten Aufgaben, die vor uns liegen.“ Im Blick auf künftige Koalitionsmehrheiten fügte Laschet hinzu, er habe „in einem Fünf-, Sechs-, Sieben-Parteienparlament, in dem die SPD eigentlich gar keine so große Volkspartei mehr ist“ keine Aversionen gegen eine Große Koalition. „Ich finde, dass die aktuelle Große Koalition gut arbeitet, in der Pandemie-Krise hat sie sich bewährt“, fügte er hinzu. Auf die Frage, welches Bündnis ihm persönlich sympathischer sei, eins mit der SPD oder mit den Grünen, sagte der Ministerpräsident: „Eines mit der FDP.“