Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um die Zukunft des Pariser Klimaabkommens drängt der grüne Spitzenkandidat Cem Özdemir die Bundesregierung, „neue Wege“ zu gehen: „Wir sollten unsere eigenen Abkommen mit US-Bundesstaaten treffen“, schlägt Özdemir in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“ vor: „Solch ein Klimaschutzpaket sollte den höchstmöglichen Grad an Verbindlichkeit haben.“ Heftige Vorwürfe richtet der grüne Parteichef in diesem Zusammenhang an Kanzlerin Angela Merkel: „Glaubwürdig ist man, wenn man nicht nur Klimakanzlerin der Überschriften ist.“ Seit 2009 seien die Klimagas-Emissionen in Deutschland nicht gesunken, „so lange hat Angela Merkel geschlafen“.
Sie habe aber „offensichtlich keinen Mut, sich gegen die Klimaskeptiker und die Mini-Trumps in den eigenen Reihen durchzusetzen“, so Özdemir. Der französische Präsident Emmanuel Macron habe die Hand für eine Klima-Union gereicht, da müsse Deutschland nun vorangehen. Özdemir räumte in dem „Spiegel“-Interview ein, dass die Grünen von Donald Trump profitieren, auch wenn er „auf den Irrsinn, der aus dem Weißen Haus kommt, gut verzichten“ könne: „Aber da es jetzt nun einmal so ist, sollten wir die Gelegenheit auch nutzen, um Klimaschutz und ein vereintes Europa auf die Agenda zu setzen.“