Berlin – Die Piratenpartei leidet unter unerwarteten Software-Problemen: Tausende Mitglieder der Partei warten seit Monaten auf einen Zugang zur Abstimmungs-Software Liquid Feedback. Seit Ende Dezember 2011 haben nach Parteiangaben 3.672 Neumitglieder eine Einladung zu Liquid Feedback bekommen, berichtet der „Spiegel“ vorab. Im gleichen Zeitraum sind jedoch fast dreimal so viele Menschen in die Partei eingetreten.Derzeit kann nur rund ein Viertel der Mitglieder via Liquid Feedback abstimmen. Der Berliner Landesvorsitzende Hartmut Semken fordert die Partei auf, ihre Schwächen nicht zu verheimlichen. „Es grenzt an Unehrlichkeit, dass wir die Probleme nicht öffentlich machen“, sagte Semken dem „Spiegel“. „Unsere Strukturen ächzen, der heldenhafte Einsatz der Freiwilligen hat eben Grenzen. Ich sehe, dass die Frustration wächst.“ Auf Neupiraten, die durch Liquid Feedback angelockt wurden, klagt Semken, wirke es so, als „kriegten wir das nicht auf die Reihe“. Ursache für die Misere ist die Umstellung der Mitgliederverwaltung auf eine neue Software. Anfang des Jahres kam es dabei zu Schwierigkeiten, im Januar und Februar verfügte die Partei wochenlang über keine zentrale Mitgliederverwaltung. Deswegen konnten über Monate auch keine Einladungen an Mitglieder für Liquid Feedback verschickt werden. In den kommenden Wochen will die Partei den Rückstand aufholen. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelEx-Daimler-Chef Reuter fordert Obergrenze für Managergehälter
Nächster Artikel Mehr Hilfsangebote für zwangsverheiratete Frauen in Deutschland
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA