Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den am Samstag verstorbenen US-Senator John McCain als „Vorbild für Generationen“ gewürdigt. „Mit John McCain hat uns ein Mensch verlassen, der die amerikanische Politik und die transatlantischen Beziehungen über Jahrzehnte geprägt hat“, so Steinmeier in einem Kondolenzschreiben an McCains Witwe. „Er war ein Kämpfer, ein Vorbild für Generationen, ein Ausnahmepolitiker.“
Auch wenn sie politisch nicht immer derselben Ansicht gewesen seien, habe er ihn stets als streitbaren, aber überzeugten und unerschütterlichen Transatlantiker erlebt und geschätzt, so Steinmeier. „Sein unbeirrter Kampf gegen jede Form von Folter hat ihm großen Respekt auch von politischen Gegnern verschafft.“ Unterdessen würdigte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den verstorbenen US-Senator. „McCain war eine der großen politischen Persönlichkeiten unserer Zeit, ein unermüdlicher Kämpfer für ein starkes transatlantisches Bündnis; seine Bedeutung reichte weit über sein eigenes Land hinaus“, sagte Merkel am Sonntag.
„Wir verlieren mit ihm einen Menschen, dessen persönlicher Mut und dessen Aufrichtigkeit auch sein politisches Wirken prägten.“ McCain sei von der festen Überzeugung geleitet gewesen, dass der Sinn jeglicher politischer Arbeit im Dienst für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu finden sei. „Sein Tod ist ein Verlust für alle, die diese Überzeugung teilen“, so Merkel. McCain war am Samstag im Alter von 81 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben. Der Vietnamkriegs-Veteran litt an einer schweren Krebserkrankung. Die Behandlung dagegen hatte er nach Angaben seiner Familie zuletzt eingestellt. Der US-Senator galt in der jüngeren Vergangenheit als einer der schärfsten parteiinternen Kritiker von US-Präsident Donald Trump.