Erfurt – Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat sich hinter das Steuerkonzept des Steuerrechtsexperten Paul Kirchhof gestellt und gefordert, es auch politisch umzusetzen. „Das Steuerkonzept von Paul Kirchhof führt zu einer konsequenten und radikalen Vereinfachung“, sagte sie der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Und die Frage der Vereinfachung steht vor jeder Steuersenkungsdebatte. Es ist ein Gebot der Demokratie in unserem Land, dass der Bürger verstehen muss, was er tut. Und am Ende ist es auch die gerechtere Besteuerung.“
Lieberknecht fügte hinzu: „Wir haben im Moment im Bundestag die Mehrheit, die man braucht, um ein solches Modell durchzusetzen. Die Debatte im Bundesrat muss man dann führen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dieses Modell aufzugreifen. “ Kirchhof, der im Bundestagswahlkampf 2005 von der damaligen Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel in ihr Schattenkabinett berufen und vom seinerzeitigen SPD-Kanzler Gerhard Schröder als weltfremder „Professor aus Heidelberg“ verunglimpft worden war, stellte den Entwurf seines Bundessteuergesetzbuches gestern in Karlsruhe vor.
Es sieht im Kern einen einheitlichen Steuersatz von 25 Prozent und dafür den Wegfall aller 534 Abschreibungsmöglichkeiten vor. Beamte aus sechs fast durchweg unionsgeführten Bundesländern, darunter auch Thüringen, haben Kirchhof bei der Erarbeitung des Bundessteuergesetzbuches unterstützt. [dts Nachrichtenagentur]
In einer Zinsgeld-Ökonomie (kapitalistisch pervertierte Marktwirtschaft mit angehängtem „Sozialstaat“) müssen alle Steuern, die der „liebe Staat“ (also eigentlich „wir alle“) erhebt, immer von den verdienten Arbeitseinkommen bezahlt werden, während die unverdienten Kapitaleinkommen in jedem Fall unangetastet bleiben (bei so genannter „Kapitalbesteuerung“ steigt der Kapitalmarktzins, bis die bereits versteuerten Kapitaleinkommen wieder genauso groß sind, wie zuvor die unversteuerten), damit der Zinsgeld-Kreislauf nicht sofort zusammenbricht (Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes).
Jede beliebige Änderung des Steuerrechts ist gegenüber einer Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz von über 550 Milliarden Euro pro Jahr (weiterhin exponentiell steigend), was einem durchschnittlichen Nettolohnverzicht von 1200 Euro monatlich für alle 38 Millionen (noch) arbeitende Zinsverlierer in Deutschland entspricht, absolut irrelevant.
Nach einer freiwirtschaftlichen Geld- und Bodenreform, um die arbeitsfreien Kapitaleinkommen (unverdiente Knappheitsgewinne) auf Kosten der Mehrarbeit anderer auf Null zu regeln (freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft), können die Lohn- und Einkommensteuern ebenfalls abgeschafft werden:
http://www.deweles.de/files/2010_gsm.pdf