Berlin – Der Journalist und Tunesien-Experte Rudolph Chimelli erwartet bei der Wahl in Tunesien einen Erfolg der Islamisten. „Die Stimmung im ganzen Land machte es hörbar, sichtbar und greifbar. Noch haben wir keine Wahlergebnisse, aber die hohe Wahlbeteiligung ist fast sicher gleichbedeutend mit einem Erfolg von al-Nahda“, sagte Chimelli im Deutschlandfunk.Eine Gefährdung der Demokratie durch den Vormarsch der Islamisten sieht der Autor dadurch jedoch nicht: „Die tunesischen Islamisten waren schon vor 20 Jahren den Weg gegangen, den gemäßigte Glaubensbrüder in anderen Ländern erst später einschlugen.“ Es handele sich in Tunesien um „moderate gemäßigte Islamisten“. Die wirtschaftliche Situation des Landes könnte jedoch die demokratischen Strukturen schädigen. Auch die Arbeitslosenquote von über 40 Prozent stelle eine Herausforderung für die neue Regierung da. Diese könne das Problem nicht ohne weiteres beheben, „denn dafür ist Geld nötig, viel Geld, und dieses Geld ist nicht da. Tunesien hat begrenzte Einnahmequellen“, sagte Chimelli. Am vergangenen Sonntag fanden in Tunesien erstmals seit der friedlichen Revolution freie demokratische Wahlen statt. [dts Nachrichtenagentur]
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