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 Forum Index —› Architektur allgemein —› Planungen und Projekte in Rhein-Ruhr
 


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Beiträge: 215


 

Gesendet: 17:05 - 12.03.2004

Köln: Die Ringstrassen sollen attraktiver werden

Eigentlich sollte es ein Thread zum Hochbau (mit dem Hochhausbau nicht verwechseln!) und zur Stadtgestaltung sein, nicht zur Infrastruktur - ich poste es nur weil es um die Attraktivität der Straßenräume geht:

Gefunden in der -> "Kölner Stadt-Anzeiger": "Die Zukunft der Kölner Ringe"

"Bei der Umgestaltung der Ringe geht die Stadt Köln neue Wege:
Jeder interesierte Bürger kann sich in den nächsten drei Wochen am Planungsprozess beteiligen: Vom kommenden Samstag an richtet die Verwaltung erstmals ein Internet-Forum ein, über das sich die Kölner mit Vorschlägen, Hinweisen oder Kritik online in die Planung einmischen können. (...)"


Die URL des Forums: http://www.stadt-koeln.de/verkehr/ringe/index.html

Und noch von einem -> KSTA-Artikel vom 11.03.2004:

"(...) Die Diskussionslage liefert ein Konzept, das Verwaltung und Interessengemeinschaft (...) Ringe gemeinsam erarbeitet haben und das zunächst ein halbes Jahr lang zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz erprobt werden soll. Das Ziel: mehr Platz zum Flanieren, mehr Aufenthaltsqualität - kurz: attraktivere Ringe. Was allerdings teilweise zulasten der Autofahrer geht. Die Radwege sollen nämlich auf den jetzigen Parkstreifen verlegt werden; die jeweils rechten Fahrspuren werden zu Mehrzweckstreifen, die zur Hauptverkehrszeit als Fahrspuren dienen (dann fallen Parkplätze und Ladezonen weg), außerhalb dieser Zeiten und an den Wochenenden aber zum Laden, Liefern und Parken genutzt werden können. (...)"

Na ja, eine gemischte Nutzung der Verkehrsflächen wäre gut, auch in den Wohngebieten, wo man bisher die Bürgersteige teilweise umgewidmet hat - auf meiner Straße bleibt für die Fußgänger nur noch ca. 1m Breite übrig...

Ebenso z.B. in Düsseldorf an der Königsallee, wo man derzeit am Graben in der Mitte kaum flanieren kann, wenn man nicht von den Radlern überfahren werden möchte - die einstigen Flanierzonen hat man in eine Fahrrad-Schnelltrasse umgewandelt... :(

Darf ich auch auf die vorbildliche Organisation der Bürgerbeteiligung hinweisen - wie oft kann man öffentlich nachlesen, wer was und mit welchen Argumenten vorgeschlagen hat?
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Gesendet: 11:12 - 14.03.2004

Dortmund: 3do und Sonstiges

Die wichtigste Dortmunder Planung ist derzeit wohl der Bahnhofsumbau - zum -> 3do
-> Noch eine Visualisierung
-> Das integrierte Hochhaus

Das Hochhaus sollte zwar auch andere Fassadenmaterialien als nur Glas bekommen, aber die Proportionen gefallen mir nicht - es wäre mir lieber, würde man ihn zum schlanken Turm stutzen und den abfallenden Rest abschneiden (dafür vielleicht noch 1-2 niedrigere, anders gestaltete Türme in die Anlage integrieren).
Wenigstens sieht es nicht so grotesk aus wie das Frühere "Ufo"-Konzept - welches überhaupt nicht in die Innenstadt integrierbar wäre!

---------------------

Am Samstag habe ich Dortmund besucht - zu meinen lieblingsgegenden gehört die südöstlich des HBf (um die Brückstraße, Reinoldistr., Stubengasse): Der Verlauf der mittelalterlichen Gassen ist noch sichtbar, die Häuser kleinteilig - auch wenn erst nach dem Krieg gebaut. In den letzten Jahren wurden die Häuser unglaublich bunt bemalt (stark von der Dortmunder Sparkasse gesponsert), die Fassade eines an der Ecke Stubengasse/Thomasstrasse sogar mit historisch wirkenden Ornamenten und Schriftzügen versehen!
Die Gegend wäre sowas wie eine westfälische Variante des Pariser Quartier Latin - voller orientalischer Gastronomie, verruchten Establissements, trendiger Geschäfte und Menschen auf den Strassen.

Ein Makel: -> Kürzlich gebautes Konzerthaus Dortmund:

"ARCHITEKTUR. Glas und Beton dominieren im modernen Konzerthaus, das an Stelle des alten Universum-Kinos gebaut wurde. Während Glas Transparenz und Offenheit signalisiert, vermittelt der in Kohlschwarz gehaltene Beton eine Analogie zu einer Muschel oder Auster: außen dunkel, innen strahlend hell. (...)"

Also halt das Übliche, nur jedesmal wird eine andere Legende dazugedichtet... Auf der Website des Konzerthauses sieht man einen Naßhorn mit Flügeln als Emblem: Es gibt sogar eine solche Skulptur über dem Eingang, aber... über dem Hintereingang, nicht über dem Haupteingang zur Brückstrasse! Eine Wand der Passage dazwischen hat man mit einigen (durchaus passablen) modernen Gemälden geschmückt - wieso man keine Kunst auf den Aussenfassaden unterbringen konnte, bleibt mir ein Rätsel und Ärgernis.
Es heisst zwar noch: "(...) Die transluzente Fassade, die sich auf zwei Seiten den ankommenden Besuchern präsentiert, wird am Abend durch Lichtquellen hinterleuchtet. Die glatte Fläche flimmert dann in abwechslungsreichen Farbmustern und Strukturen. Das Spiel der Farben wird per Computer aufeinander abgestimmt (...)" - doch wir haben bereits in einem Thread festgestellt, daß das Aussehen der Gebäude am Tag noch viel wichtiger ist.

Ein Trost: 1992 hat man am Südrand der Altstadt den -> Adlerturm rekonstruiert.
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Gesendet: 13:50 - 14.03.2004

Düsseldorf+Köln+Bonn+Duisburg = "Rhein-City"?

Ich mache noch mal eine Ausnahme - gefunden in der -> WZ-Online vom 10.03.2004:

"Düsseldorf soll zur "Rhein-City" werden

Immobilienmesse Mipim in Cannes: OB Erwin will eine Marke für vier Metropolen. (...)
Gut möglich, dass Düsseldorf das letzte Mal mit eigenem Stand auf der Messe präsent ist: Erwin will in Zukunft enger mit Köln, Bonn und Duisburg kooperieren. Er denkt dabei nicht nur an einen gemeinsamen Auftritt, sondern auch an eine neue Marke. "Rheincity" soll es sein. "Die ausländischen Investoren interessiert nicht, ob sie sich in Düsseldorf oder Köln ansiedeln, sie wollen nur einen guten Standort."

Dahinter steckt auch die Erkenntnis, "dass wir nicht so gut wahrgenommen werden wie das Ruhrgebiet", dass sich schon seit längerem gemeinsam präsentiert. Das hat auch Kölns OB Fritz Schramma bemerkt, der den Düsseldorfern gestern einen Besuch abstattete. Eine gemeinsame Marke sei zumindest im Ausland "sehr sinnvoll"."


Das klingt ganz nett, nur was ist mit der gemeinsamen Identität? - zu der es übrigens einen Thread gibt:
http://www.naanoo.com/freeboard/board/show_thread.php?topic=146776&userid=3224&forumid=16289

Köln, Bonn, Düsseldorf sind Städte mit (mehr oder weniger) intakten Altstädten und einer reichen historischen Vergangenheit - Duisburg ist zwar älter als Düsseldorf (!), von der gebauten Vergangenheit sind aber nur das eine -> Dreigiebelhaus und einige Stadtmauer-Reste übriggeblieben. Vielleicht wäre es angebracht, würde Duisburg wie die erwünschten Partner etwas mehr von der einstigen Altstadt besitzen wollen?
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Gesendet: 18:09 - 17.03.2004

Duisburg: Die Wiederentdeckung der städtischen Urbanität?

In Duisburg ist ständig das Großprojekt -> Multi Casa im Gespräch - wobei es Zweifel gibt, ob man es überhaupt in die restliche Innenstadt integrieren könnte.

Die gestrige -> WAZ/Duisburg (vom 16.03.04) berichtet darüber, daß der Chef der IHK-Duisburg/Niederrhein das Projekt samt der Querelen rundum als schädlich für die Stadt sehe und eine Weiterentwicklung der existierenden Innenstadt fordere. Konkret heisst es dort:
"(...) Um die Münzstraße herum gebe es die "Chance, den Handel zum Wasser hin zu entwickeln", also in Richtung Innenhafen. Der Sonnenwall könnte mit seinen kleinen Läden und teilweise schönen Fassaden "urbane Vielfalt ausstrahlen". Die Königstraße biete das "Potential einer großstädtischen Flaniermeile".
(...)"


Schön, daß die Duisburger Wirtschaft die Bedeutung der schönen, kleinteiligen, vielfältigen Fassaden in der Innenstadt so deutlich betont - ich hoffe, es wird nicht vergessen, sondern macht auch anderswo Schule?
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Gesendet: 19:53 - 17.03.2004

Köln: Teure Glashaut des P+C-Kaufhauses

Gefunden im -> "Kölner Stadt-Anzeiger" vom 17.03.2004:
"(...)
Rund 11 000 Quadratmeter groß ist die Fassade des fünfgeschossigen P & C-Kaufhauses in der Kölner City - 5500 Quadratmeter davon sind Glas. Nicht nur der Entwurf von (...) Renzo Piano, auch diese durchsichtige Haut aus 7000 Einzelelementen machen den Bau teuer - pro Quadratmeter Glas fallen etwa 1500 Euro an. Zu mehr Auskünften über die Kosten des aufwendigen Projekts, das schon Ende 2000 hätte fertig sein sollen, waren gestern bei einem Baustellenbesuch weder Peek & Cloppenburg noch die Baufirma Hochtief bereit.
(...)
Die 'italienische Eisbombe' (...) ist durch ihre doppelt gekrümmte Fassade eine Herausforderung für die Bauingenieure. Inzwischen wurde mit der Montage von 66 Holzleimbindern - gefertigt aus sibirischer Lärche - für die Fassadenkonstruktion begonnen, die im Endzustand mehr als 600 Tonnen Gewicht tragen muss. Diagonale Seilverspannungen verhindern, dass sich die Glaselemente verschieben, denn die Fassade kann bis zu neun Zentimeter schwanken. (...)"


...Und sollte jemand noch die Kosten für ein paar Fassadenornamente als nicht finanzierbar bezeichnen!
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Gesendet: 14:13 - 20.03.2004

Architektenkammer NRW: "Der Traum von der bürgerfreundlichen Stadt mit Charakter"

Ein Statement vom 15.03.2004 unter diesem Titel finde ich -> auf der Website der AK NRW. Und darunter u.a.:

"(...)
Die Situation in den meisten Städten ist mehr als verfahren und konzeptionslos. Es gibt viele gute Vorschläge zu einer lebenswerten (Innen-)Stadt - allein es hapert an der zielgerichteten Umsetzung. (...) Nur so lässt sich erklären, dass einige Ruhrgebietsstädte nach den Ansiedlungen von Einkaufscentern auf der "grünen Wiese" in den zurückliegenden Jahren – mit den Folgen der Zerstörung von gewachsenen Innenstadtstrukturen – nun schon wieder umfängliche zusätzliche Realisierungen von Großverkaufsflächen planen: vom "Multi Casa" in Duisburg über die "Essen-Arcaden" bis zum Projekt "3do" in Dortmund. Über 200.000 m² Verkaufsflächen, die die verbliebenen Umsätze in den Innenstädten noch weiter absaugen und die auch das letzte Leben in den Kernbereichen der Städte erlöschen lassen. Und das bei einem Verhältnis von 1,5 m² Verkaufsfläche pro Einwohner - ein Wert, der doppelt so hoch liegt wie im benachbarten Ausland.
(...)

Es herrscht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb der Städte und ihrer Repräsentanten, die ein enges Kirchturmdenken pflegen, ihre Posten verteidigen und eigensinnig "wursteln". Investoren jeder Art sind ihnen immer willkommen, und es wird dabei nicht bedacht, dass diese keine regionale Bindung verspüren, sich nicht langfristig mit dem geschaffenen Objekt identifizieren und sich folglich auch nicht in der Verantwortung gegenüber dem Bürger sehen.

Statt einen überregionalen Entwicklungsrahmen bzw. Masterplan zu fördern, wollen Kommunalpolitiker sich nicht ihres liebsten Steckenpferdes berauben lassen, eine glamouröse Einkaufswelt zu schaffen - mit erstem Spatenstich, Richtfest, Einweihungsfeierlichkeiten und natürlich großem Foto in den Gazetten!
(...)

Alfred Schlüter
Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen"


Es wäre natürlich schön, würden die Architekten selber eine Verantwortung gegenüber uns Bürgern entdecken - bislang setzen die ja bei der Gestaltung auf "elitäre", "modernistische" Entwürfe, die uns Bürgern möglichst nicht zu gefallen haben! Eine Erwähnung in den einschlägigen, den "modernistischen" Dogmen verpflichteten Architektur-Gazetten scheint vielen Herren sehr wichtig zu sein...

Können wir auf eine Wende der Einstellung hoffen oder sind es wieder mal nur leere Floskel?

BTW: Ich bin gespannt, welche Entwürfe im Wettbewerb -> "1000 Baulücken in NRW" prämiert werden - es soll (neben einer Ausstellung der Arbeiten) am Freitag den 30.04.04 in Düsseldorf stattfinden.
fonti
Stammgast

Beiträge: 88


 

Gesendet: 21:29 - 20.03.2004

Mein Entwurf für Köln wurde leider nicht prämiert
Hatte mir so viel Mühe gegeben, war wohl nicht modern genug...
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 19:46 - 21.03.2004

@ fonti
schade, dass es nicht geklappt hat!
kann man deinen entwurf irgendwo sehen?

wenn ich mich nicht verrechnet habe (kopfrechnen war noch nie meine stärke), kostet nur die glasfassade (~5500m²) sageundschreibe 8.250.00 euro!
Bewacher
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Beiträge: 215


 

Gesendet: 07:18 - 22.03.2004

@Fonti / "1000 Baulücken in NRW"

"Mein Entwurf für Köln wurde leider nicht prämiert
Hatte mir so viel Mühe gegeben, war wohl nicht modern genug..."


So geht's mir auch - obwohl ich eh mit keinem Preis gerechnet habe (deshalb habe ich alles auf A4 gezeichnet statt nach dem A3-Papier zu suchen... ). Die Zeichnungen sollten nur eine Art der Meinungsäusserung (*) darstellen. Ich bin gespannt, ob die während der Preisverleihung überhaupt ausgehängt werden - oder nur die "mit der Linie konformen"?

Sei's drum - wenn die AK NRW "Der Traum von der bürgerfreundlichen Stadt mit Charakter" schreibt, muß man die Herren öfters daran erinnern - und wie sich wir Bürger unsere Träume vorstellen...

---------------------------
(*) Zu Köln habe ich in der Kurzbegründung offen und klar geschrieben, daß es einer Barbarei gleich käme, an dieser Stelle fast direkt am Domeingang etwas unpassendes zu bauen...
fonti
Stammgast

Beiträge: 88


 

Gesendet: 19:35 - 22.03.2004

@kai

nee, hab leider keine chance die zeichnungen ins internet zu bringen.


@bewacher

hab die hoffnung bis zuletzt nicht aufgegeben, dass es doch irgendwie klappen könnte
Dachte weil die Jury ein bißchen gemischter war dass vielleicht auch traditionelles bauen eine chance hat. Vielleicht war mein entwurf aber auch einfach nur nicht ausgereift genug. Naja, ich fands schön, und meine mutter auch...
Hoffe kann zu der Verleihung, bin so gespannt wie die Gewinner aussehen, äh ich mein die Entwürfe natürlich.
Sind wahrscheinlich wieder irgendwelche abstrakten Gebilde, contra Stadt und Urbanität, arrrgh

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