Ich wurde gefragt, wie sehr ich mit überwacht fühle.
Ich ganz persönlich fühle mich nicht überwacht, ich spüre keine Verfolgungsdruck und gehe gefühlt unbeobachtet meinem Leben nach.
Aber! Ich finde das Ausmaß, in dem diese Überwachung durch amerikanische Geheimdienste stattfindet, erschreckend. Man will damit die Werte der westlichen Demokratie schützen, Sicherheit bieten und tritt gleichzeitig international anerkannte Grundrechte mit Füßen. Dass man damit im angeblich befreundeten Deutschland diverse Rechtsbrüche begeht, ist fast nur eine Fußnote.
Meine eigenen Daten halte ich für zu unerheblich, als dass sie Geheimdiensten nützten könnten. Ich horte weder Geschäftsgeheimnisse, die von globaler Relevanz sind noch bin ich politisch in einer Art in Weise aktiv, die Geheimdienste auf den Plan ruft.
Die flächendeckende Überwachung gefährdet aber die Unabhängigkeit deutscher Politik, die Arbeit kritischer Medien und das Leben von Informanten. Selbst wenn wir mal von dem – eher unwahrscheinlichen – Fall ausgehen, dass die Geheimdienste diese Informationen nicht missbrauchen, geht eine immense Gefahr von diesen Daten aus. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell solche Datensammlungen in die falschen Hände oder gar an die Öffentlichkeit gelangen.
Sicher sind nur Daten, die nicht erhoben werden!