ein Fachbeitrag von Dr. med. Patricia Ogilvie
Früher oder später entdecken die meisten Frauen kleinere oder größere Dellen an Oberschenkeln, Po oder Armen. Rund 80 Prozent der über 20-jährigen Frauen haben Cellulite. Doch was hilft im Kampf gegen die Orangenhaut?
Wie entsteht Cellulite?
Cellulite ist keine Erkrankung, sondern ein Zustand der Haut. Es handelt sich dabei um eine Veränderung des subkutanen Fettgewebes. Häufig sind die Gene schuld, die für ein schwaches Bindegewebe sorgen. Aber auch Übergewicht, Bewegungsmangel und hormonelle Veränderungen spielen eine Rolle bei der Entstehung der ungewollten Dellen.
Cellulite: ein reines Frauenproblem?
Zwar sind auch Männer nicht ganz sicher vor Cellulite, hauptsächlich stellt sie aber ein Frauenproblem dar. Denn das weibliche Bindegewebe ist für Orangenhaut geradezu prädestiniert.
Bei Männern ist das Bindegewebe zu einem Netz verwoben, bei Frauen hingegen ist es säulenartig angelegt. Die Fettzellen schließen sich dadurch zu großen Fettpaketen zusammen, die sich gegen die Haut abzeichnen. Außerdem speichert das weibliche Gewebe Fett schneller und das Bindegewebe ist dehnbarer, um gute Voraussetzungen für eine Schwangerschaft zu schaffen.
Sieht man Orangenhaut immer auf den ersten Blick?
Nein! Ist die Cellulite beispielsweise nur schwach ausgeprägt, zeigen sich die lästigen Dellen nur, wenn die Haut zusammengekniffen wird. Beim zweiten Stadium sieht man die Orangenhaut, wenn die Muskeln angespannt werden. Nur beim dritten Stadium wellt sich die Hautoberfläche auch im Ruhezustand und die Dellen sind sofort erkennbar.
Helfen Cremes und Salben gegen Cellulite?
Jein. Spezielle Cremes und Salben, die Wirkstoffe wie Koffein enthalten, können die Cellulite reduzieren. Sie bekämpfen zwar nicht die Ursachen der Orangenhaut, verbessern aber aufgrund der enthaltenen Wirkstoffe und des Einmassierens zumindest kurzfristig die Mikrozirkulation der Haut. Eine langfristige Verbesserung erzielt eine Kombination aus gesunder Ernährung, Sport, Hautpflege und Massagen.
Tatsächlich verbessern alle Maßnahmen, die die Mikrozirkulation anregen und regelmäßig angewandt werden, das Hautbild deutlich. Dazu gehören zum Beispiel Lymphdrainagen, Wechselbäder, Massageroller, Wickel und eben auch koffeinhaltige Cremes. Um sichtbare Ergebnisse zu erzielen, sollten die Cremes zweimal am Tag mit kreisenden Bewegungen aufgetragen werden. So wird die Durchblutung verbessert. Massageroller oder Handschuhe steigern die Wirkung zusätzlich.
Radiofrequenz im Kampf gegen Orangenhaut?
Effektiver als Cremes, Massagen und Co. ist VelaShape. Das Gerät vereint Radiofrequenz, Infrarot und Saugmassage und führt zu längerfristigen Ergebnissen. Die Haut wird bei der Behandlung mit VelaShape erwärmt und das Speicherfett des Unterhautgewebes wird langsam geschmolzen. Die Radiofrequenztherapie führt zu glatterer Haut und einer Verringerung des Körperumfangs. Die Wirksamkeit dieser Technologie konnte durch diverse klinische Studien und zahlreiche erfolgreiche Behandlungen belegt werden.1 Die Ergebnisse halten rund sechs Monate an. Und das ganz ohne Sport oder Skalpell!
Egal ob VelaShape oder eine Kombination aus Sport, Ernährung, Hautpflege und Massagen: Cellulite lässt sich lindern. Damit steht dem Strandurlaub nichts im Wege!
Kulick, M.: Evaluation of the combination of radio frequency, infrared energy and mechanical rollers with suction to improve skin surface irregularities (cellulite) in a limited treatment area. In: J Cosmet Laser Therapy, 2006, 8(4): 185-90.
Romero, C.; Caballero, N; Herrero, M; Ruiz, R.; Sadicks, NS; Trelles, MA.: Effects of cellulite treatment with RF, IR light, mechanical massage and suction treating one buttock with the contralateral as a control. In: J Cosmet Laser Therapy, 2008, 10(4), 193-201.
Adatto, M. A., Adatto-Neilson, R. M., & Morren, G.: Reduction in adipose tissue volume using a new high-power radiofrequency technology combined with infrared light and mechanical manipulation for body contouring. IN Lasers in Medical Science, 2014, 29(5), 1627–1631.
Die Autorin
Dr. med. Patricia Ogilvie
Hautärztin, Venerologin & Allergologin
Dr. Patricia Ogilvie ist seit 1995 als Hautärztin tätig und arbeitete in verschiedenen Praxen, bis sie sich schließlich 2004 gemeinsam mit Dr. Alexandra Ogilvie in ihrer eigenen dermatologischen Praxisgemeinschaft Skin Concept niederließ.
Dr. Ogilvie engagierte sich auf dem Gebiet der Allergie- und Entzündungsforschung und schrieb bereits zahlreiche Beiträge für nationale und internationale Fachzeitschriften.
Fachgebiete: Ästhetische Dermatologie, Lasermedizin, dermatologische Kosmetologie