Wie man sich von Menschen befreit, die die eigene Hilfsbereitschaft ausnutzen und auf welche Gegenwehr man sich dabei einstellen muss.
Hilfsbereit und gefällig zu sein ist eine positive und freundliche Charaktereigenschaft, die im sozialen Miteinander gerne gesehen wird und auch recht beliebt ist. Leider gibt es aber immer wieder jene schmarotzenden Zeitgenossen, die es regelmäßig schamlos bis schmerzhaft ausnutzen, wenn jemand nicht „nein“ sagen kann. Umso wichtiger ist es für die eigene Psychohygiene, die korrekte und klare Aussprache dieses kleinen, aber entscheidenden Wörtchens zu üben.
Wohltuend gesunder Egoismus
Wer die persönliche Bequemlichkeit ganz offensichtlich auf das umsorgende Kümmern gutherziger Mitmenschen aufbaut, lässt es am notwendigen Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein fehlen. Solchen Faulenzern sollte man sehr deutlich die rote Karte zeigen. Ganz egal, ob es sich um den Arbeitskollegen, den Partner oder das eigene Kind handelt. Denn wer nicht selbst für sich geradestehen mag und Verpflichtungen aus reiner Faulheit delegiert, sollte in dieser unsozialen Anspruchshaltung nicht auch noch bestärkt werden. Hier bedeutet ein klares „Nein“ eine psychologisch wichtige Anerkennung des eigenen Selbstwertes und eine deutliche Abkehr von der defensiven Kümmerer-Rolle.
In der Ruhe liegt die Kraft
Natürlich werden die verlassenen Faultiere als erste Reaktion ein lautstarkes Jammern und Wehklagen anfangen, in dem wahrscheinlich auch mit Vorwürfen und Drohungen nicht gespart wird. Das ist der beste Beweis dafür, dass es für ein selbstbewusstes „Nein“ allerhöchste Eisenbahn war. Jetzt gilt es, den Ausstieg aus der Kümmerer-Rolle ehrlich und aufrichtig zu begründen. Warum soll man nicht dazu stehen, dass man sich erschöpft, ausgelaugt und benutzt fühlt, wenn es doch so ist? Natürlich lässt sich dieser offene Konfrontationskurs auf Wunsch auch mit kleinen Wortspielereien abändern. Das Ziel jedoch steht fest: Kein weiteres Ausnutzen mehr zulassen.
Nicht wieder auf die Sirenengesänge reinfallen
Haben die Faulpelze erst mal realisiert, dass sie ab sofort beim ehemaligen Kümmerer auf Granit beißen, dann werden meist schmeichlerischere Töne angeschlagen. Die Sprechblasen werden dann mit Sätzen wie „Du machst das doch aber viel besser als ich“ oder „Sie sind doch der Einzige, der das wirklich beherrscht“ gefüllt, mit ganz viel Zucker obendrauf. Doch der echte Text darunter lautet: „Komm schon, Du gutmütiger Depp, lass mich bitte wieder meinen ganzen Mist auf Dich abwälzen“. Und auf dieses dreiste Ansinnen kann es nur eine passende Antwort geben: Nein.
Nimm Abschied und gesunde
Manche Unverbesserlichen werden in dem Bestreben, anderen Menschen ihre Bürden und Aufgaben aufzuhalsen, nicht nachlassen. Von solchen Blutsaugern sollte man sich endgültig trennen, je eher, desto besser. Die Energie und den Elan, den man durch die konsequente Aufkündigung defizitärer bis parasitärer „Beziehungen“ zurückgewinnt, kann man sofort gewinnbringend in eigene Projekte investieren. Oder in anderweitige Engagements, die der Mühe und des Fleißes wirklich und wahrhaftig lohnen.
Es mag für die eigene Person nicht immer schmeichelhaft sein, eingestehen zu müssen, dass man sich hat ausnutzen lassen. Doch wenn man diese Erkenntnis dazu nutzt, das falsche Spiel nicht weiter mitzuspielen, dann hat man gewonnen. Und das Ende mit Schrecken wird zum Befreiungsschlag gegen den Schrecken ohne Ende.
Autorin: Carina Collany
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