Foto: Christian Lindner (FDP), Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat die Rolle der Religion für die Gesellschaft betont. „Jeder Mensch sucht nach Quellen von Sinn, Solidarität und Identität, die über das eigene Leben hinausgreifen“, sagte Lindner in einem Gespräch mit der Zeitung „Die Zeit“. Er selbst sei „nicht frei von Glaube und Hoffnung“, erklärte der FDP-Politiker, „aber ich bin nicht in dem Sinne religiös, dass ich einer Kirche angehören würde oder einer Religionsgemeinschaft nahe stehen würde“.Lindner betonte eine neue Gelassenheit der Liberalen im Umgang mit der Religion. Er sagte, ein moderner Liberalismus müsse „postsäkular“ sein. „Das heißt, dass er die Gesellschaft ordnen will nach weltlichen Gesetzen, aber religiösen Geboten und Glaubensüberzeugungen nicht prinzipiell einen Anspruch auf Wahrheit für den Einzelnen abspricht.“ Darin sieht Lindner eine Veränderung seiner Partei. „Wir sind heute als FDP nicht mehr antiklerikal und antireligiös wie in früheren Zeiten, als gerungen werden musste um die Vormachtstellung weltlicher Gesetze“, sagte Lindner.
Das ist schade. Damit verliert die FDP ihr letztes Traditionsprofil und ihr letztes Stück Glaubwürdigkeit. Auch der Laizismus soll offenbar den Interessen der Wirtschaftselite geopfert werden. Die Religion hält doch das Volk so schön dumm und willig. Der einzige Punkt übrigens, in dem Karl Marx nach wie vor Recht hat.