Hübsch, charismatisch und talentiert – das könnten ideale Voraussetzungen für eine Schauspielertätigkeit sein. Sind sie auch – nur leider ist das nicht alles. Denn Schauspieler wird man vor allem durch eine entsprechende Ausbildung, diszipliniertes Arbeiten und das Überwinden langer Durststrecken.
Die Ausbildung zum Schauspieler wird sowohl von staatlichen Kunst- und Musikhochschulen als auch von privaten Akademien und Berufsfachschulen angeboten. Schauspieler wird man also entweder über ein Studium oder über eine Berufsausbildung.
Das Schauspielstudium
Das Bachelorstudium Schauspiel umfasst sechs bis acht Semester, der aufbauende Masterstudiengang zwei bis vier Semester. Gelehrt und erlernt wird alles, was in den Bereich darstellendes Spiel, Gesang, Sprache und Bewegung gehört; aber auch theoretische Inhalte wie zum Beispiel Filmgeschichte oder Dramaturgie.
Für die Aufnahme des Studiums ist eine Hochschulzugangsberechtigung erforderlich, in seltenen Fällen kann hiervon abgesehen werden. Zudem führen die Hochschulen selbst eine Aufnahmeprüfung durch; die Kriterien und Maßstäbe, die zum Bestehen der Aufnahmeprüfung führen, unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule; die künstlerische Eignung steht im Mittelpunkt der Prüfung, entscheidend ist aber zuweilen auch, ob die Hochschullehrer sich eine Zusammenarbeit mit dem Bewerber vorstellen können.
Schauspielschulen
Auch an Schauspielschulen (Akademien, Theaterschulen etc.) lässt sich eine drei- bis vierjährige Ausbildung zum Schauspieler absolvieren. Und auch hier stehen neben den praktischen Anteilen wie z. B. Stimm- und Sprecherziehung, Musik, Bewegung und Tanz theoretische Ausbildungsinhalte auf dem Programm. Ein nicht unwichtiger Unterschied zu den staatlichen Hochschulen besteht darin, dass es sich in der Regel um private Träger handelt und daher eine Studiengebühr von durchschnittlich 350,- Euro pro Monat entrichtet werden muss. Auch für die Aufnahmeprüfung werden teilweise bereits Gebühren erhoben.
Dafür sind die Zugangsvoraussetzungen niedriger angesetzt; denn ein mittlerer Bildungsabschluss reicht für die schulische Ausbildung zum Schauspieler aus. Darüber hinaus wird auch hier eine Aufnahmeprüfung durchgeführt.
Castingagenturen
„Deutschland sucht den Superschauspieler“ – Eine gleichnamige Sendung gibt es zwar noch nicht; aber immerhin diverse Castingagenturen, die vor allem für all jene von Interesse sein könnten, die als Schauspieler beim Film arbeiten möchten. Die Qualitätsunterschiede sind allerdings so groß, dass sich allgemeine Empfehlungen hierzu kaum geben lassen. Bis 1991 war es zudem möglich, eine „Bühnenreifeprüfung“ abzulegen. Gegenwärtig ist nur noch das Vorsprechen bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Agentur für Arbeit, die Schauspieler vermittelt, möglich.
Sowohl im filmischen Bereich als auch im Theater werden Statisten- und zum Teil auch Nebenrollen häufig mit Laien besetzt. Die Chance, dass dies zum Sprungbrett für eine schauspielerische Karriere wird, ist allerdings eher gering. Dies gilt wohl auch für die Übernahme von Rollen in bestimmten Showbereichen der Privatsender, für die stets Laiendarsteller gesucht werden.