Stalking ist kein Kavaliersdelikt. Die Opfer leiden oft jahrelang unter dem erlittenen Trauma. Was Täter dazu treibt, ihre Opfer zu stalken.

Stalking – Wenn Belästigungen und Bedrohungen überhandnehmen. Ständig verfolgt und laufend auf verschiedenste Weise belästigt zu werden, löst bei vielen Verfolgten starke Ängste aus. „Stalking“ kann bei manchen sogar psychische Schäden hervorrufen. Der sogenannte Stalker belästigt sein Opfer, indem er es unerwünscht und meist sehr häufig per Telefon, SMS, E-Mail oder Brief kontaktiert. Doch welche Gründe haben Stalker, ihren Opfern nachzustellen? Wie kann man sich wehren?
Viele Möglichkeiten der Stalker, ihrem Opfer Angst einzujagen
Stalker versuchen sich oft auch über Dritte (Freunde, Familie, Kollegen) Informationen zu beschaffen, um „zufällige“ Treffen zu verursachen und sich somit öfter in der Nähe ihres Opfers aufhalten zu können. So werden zum Beispiel Bekannte des „Verfolgten“ über den Tagesablauf oder die Freizeitaktivitäten ausgehorcht sowie persönliche Profile im Internet aufgesucht.
Darüber hinaus kommt es häufig vor, dass der Stalker über das Internet Gerüchte und Lügen über das Opfer verbreitet, dieses beleidigt oder auf dessen Namen Waren bestellt, um es in Schwierigkeiten zu bringen. Auch wird das Stalking-Opfer oft in Diskussionsforen oder Netzwerken, wo ein persönliches Profil angelegt werden kann, aufgesucht und dort vor den anderen Mitgliedern beschimpft und bloßgestellt, indem anonym Unwahrheiten erzählt werden.
Mögliche Gründe der Stalker
Gründe für ein solches Verhalten der Täter sind oft, dass sie sich vom Opfer in einer früheren Beziehung oder Freundschaft zurückgewiesen oder vernachlässigt fühlten, sodass sie nun das Gefühl der Rachsucht verspüren. Die Opfer werden vom Stalker nicht nur kontrolliert, sondern auch gedemütigt, wobei sich Täter meist befriedigt fühlen.
Häufig sind es die Ex-Partner, die mit der Trennung der oder des Liebsten nicht klar kommen und sich trotz Zurückweisung einbilden, noch geliebt zu werden oder noch Chancen auf eine weitere Beziehung zu haben. Ebenso tauchen hin und wieder ehemalige Freunde auf, welche sich abgewiesen fühlten und nun Rache üben wollen.
Oftmals leidet der Stalker unter starken psychischen Störungen, die meist unbehandelt sind. Dass sie krank sind, ist ihnen meist nicht bewusst.
Folgen für das Stalking-Opfer
Die Opfer des Stalkings fallen meist in eine schlechte psychische Verfassung, leiden unter Angststörungen, Schlaflosigkeit und Unruhe. Als Folge dessen sind sie manchmal tagelang nicht arbeitsfähig, weil sie entweder psychisch enorm stark belastet und erschöpft sind oder sich nicht mehr aus dem Haus trauen – aus Angst, wieder einmal vom Stalker aufgesucht zu werden. Da ständig mit neuen „Aktionen“ des Täters gerechnet werden kann, lastet ein ziemlicher Druck auf dem Verfolgten.
Durch das Verbreiten von Gerüchten und Unwahrheiten kann es dazu kommen, dass Freunde und Bekannte das Opfer meiden oder gar den Kontakt zu diesem abbrechen, wodurch sie häufig in eine Depression fallen, welche psychotherapeutisch behandelt werden muss.
Mögliche Strafen
Opfer haben die Möglichkeit, sich Organisationen wie dem Weißen Ring anzuschließen oder gerichtlich gegen die Stalker vorzugehen. Geht das Stalking-Opfer rechtlich gegen den Täter vor, kann dieser je nach Schweregrad mit Geldstrafen, einstweiligen Verfügungen bis hin zur dreijährigen Freiheitsstrafe rechnen.
Bist Du schon mal Opfer von Stalking geworden? Was hast Du unternommen? Wie hast Du Dich gewehrt? Hat es funktioniert? Hast Du Dich an die Polizei gewandt? Was hat die unternommen? Schreib uns Deine Meinung und Deine Erfahrungen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Lesern.