- geborene Wertheim
- österreichische Frauenrechtlerin
- geboren am 24. September 1860 in Wien
- gestorben am 5. Oktober 1940 in Heidelberg
Camilla Wertheim war die Tochter eines Facharztes für Hautkrankheiten. Von 1875 bis 1877 besuchte sie die beiden obersten Klassen der vierjährigen höheren Bildungsschule des Wiener Frauen-Erwerbsvereins, der ersten anerkannten Mädchenmittelschule in Wien. Nach ihrer Heirat mit dem Juristen Georg Jellinek (18511911), der an der Juristischen Fakultät in Heidelberg lehrte, hörte sie an der Universität philosophische und juristische Vorlesungen. Sie schloss sich dem Bund Deutscher Frauenvereine an und fungierte von 1900 bis 1933 als Vorsitzende und Leiterin der Rechtsschutzkommission für Frauen in Heidelberg. Ab 1907 wirkte sie als Vorsitzende der Rechtskommission des Bundes Deutscher Frauenvereine. 1908 stellte sie die Frauenforderungen zur Strafrechtsreform auf. In einer Zeit, in der noch großer Mut dazu gehörte, wandte sie sich mit Nachdruck gegen den § 218. Von 1926 bis 1930 war sie Vorsitzende des badischen Bundes für Frauenbestrebungen. Jahrzehntelang kämpfte sie für die Rechte der Frauen vom Recht des unehelichen Kindes bis zur Staatsangehörigkeit der Frauen. Anlässlich ihres 70. Geburtstageswurde ihr 1930 in Baden-Baden die höchste Würde, welche die Rechtswissenschaft zu vergeben hat, der Doktor beider Rechte, verliehen.
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).