- geborene Pouchoulin
- schweizerische Frauenrechtlerin
- geboren 1826 in Genf
- gestorben 1904 in Genf
Marie Pouchoulin interessierte sich ab 1848 für revolutionäre und liberale Ideen. In Genf lernte sie den badischen Revolutionär Amandus Goegg aus Renchen kennen, der sich dort als Flüchtling aufhielt. Mit ihm ging sie ins Exil nach London. 1856 wurde sie von ihrem ersten Mann geschieden und heiratete Goegg. Nach der Verkündung der badischen Amnestie zog das Paar mit seinen drei Kindern ins Badische, kehrte aber nach wenigen Jahren nach Biel und Genf in die Schweiz zurück. Mit ihrem Ehemann gründete Marie Goegg die Ligue de la Paix et de la Liberté und arbeitete mehr als 20 Jahre lang als deren Sekretärin und Kassiererin. 1868 veröffentlichte Marie als Redakteurin der Wochenzeitung Les Etats Unis dEurope einen Aufruf mit der Losung Frauen aller Länder, vereinigt Euch. Daraufhin meldeten sich Frauen und gründeten die Association internationale des femmes, die von 1868 bis 1872 bestand.
Die Association“ brachte 1869 die erste schweizerische Frauenzeitschrift Journal des femmes heraus, die später mit dem in Paris erscheinenden Droit des femmes fusionierte. 1872 hob Marie Goegg die Association pour le droit des femmes“ aus der Taufe, die bis 1880 existierte und deren Bulletin La Solidarité hieß. Dank ihres Engagements wurden 1872 die Frauen an der Akademie und später auch an der Universität Genf zugelassen und 1874 die Vormundschaftsgerichte für Frauen im Kanton Waadt abgeschafft. Von 1894 bis 1898 fungierte Marie Goegg als Vizepräsidentin der 1891 gegründeten Union des femmes de Genève. Sie war eine der frühesten Frauenrechtlerinnen in der Schweiz. Von ihr stammt der Ausspruch: Wer eine Ungerechtigkeit allzu lange erträgt, hat sie verdient.
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).