Die Intensivmediziner in Deutschland haben die angekündigten Öffnungsschritte von Bund und Länder begrüßt.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – „Die beschlossenen Lockerungen erfolgen schrittweise, mit Augenmaß und sind daher aus unserer Sicht angemessen“, sagte DIVI-Präsident Gernot Marx dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Umfangreichere Schritte hätte die Politik nicht beschließen sollen.
Lockerungen verfrüht
„Wir überschreiten gerade erst den Höhepunkt der Omikron-Welle, deshalb wären größere Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht.“ Als Begründung führte Marx an, dass es seit Ende Januar einen moderaten Anstieg der Intensivpatienten gebe, „inzwischen verstärkt auch bei den über 70- und über 80-Jährigen“. Wichtig sei auch, klar zu kommunizieren, dass die Pandemie trotz der vielen Lockerungen noch nicht vorbei sei, forderte Marx. Die Menschen müssten sich weiterhin an die Maskenpflicht und Abstandsregeln halten, um das Risiko einer Infizierung zu reduzieren.
Der Intensivmediziner sagte, man müsse nach jedem Öffnungsschritt prüfen, ob die Fallzahlen erneut ansteigen oder weiterhin sinken. „Sollte es mehr Neuinfektionen geben, müssen Maßnahmen auch wieder zurückgenommen werden, um ein erneutes Ausbreiten des Coronavirus zu verhindern.“ Marx forderte daher die Politik auf die rechtliche Grundlage für die Corona-Schutzmaßnahmen zu verlängern. „Wir brauchen unbedingt eine Rechtsgrundlage nach dem 20. März für die Re-Etablierung von Maßnahmen, falls die Zahlen wieder steigen“, sagte er dem RND. „Die Politik muss schnell und unkompliziert Maßnahmen wieder einführen können, wenn unvorhersehbare Ereignisse wie eine neue Variante auftreten.“