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 Forum Index —› Architektur allgemein —› Berlin: Städtebauliche Planung Alexanderplatz
 


Autor Mitteilung
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 21:48 - 30.07.2003

Finde den Entwurf des "neue" Alexanderplatz ziemlich kraftlos. Er ist aber wohl bezeichnend für die Nachkriegsmoderne, die langsam zu bröckeln scheint. Hier wurde schon viel über die Hochhäuser und deren zukünftige Nutzung geschrieben. Gerade letzteres scheint ja schon problematisch zu sein.Ob man mit Hochhäusern wirklich Urbanität schafft, wurde am Beispiel Frankfurt bereits in Frage gestellt. Man geht dabei fälschlicherweise immer vom Bild der nordamerikanischen Skylines aus. Halte es in der Tat für einen grossen Fehler solche Überlegungen für Berlin oder andere europäische Großstädte einzufordern. Es wird immer nur ein Abklatsch, der zudem die gewachsenen typischen Strukturen der europäischen Städte verleugnet und zerstört.
Vielleicht ist man in 20 oder 30Jahren weiter und bekennt sich verstärkt auf die örtlichen Traditionen. New Urbanism ist ein guter Ansatz, er läßt sich aber nicht flächendeckend einführen. Eine alternative Architekturströmung muss geradezu die örtlichen Bautraditionen berücksichtigen und übernehmen, damit unsere Städte wieder unverwechselbar werden. Mit ein paar schönen Fassaden ist es noch nicht getan, wenn eine tiefgreifen Änderung einsetzen soll.
marco!
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 09:47 - 31.07.2003

naja rösch,

in FF zB muesste man eben um urbanitaet zu schaffen die skyline noch wesentlich nachverdichten.

alles andere macht keinen sinn mehr...
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 12:20 - 31.07.2003

@marco
Es gibt sicherlich andere Lösungen als eingeschlagene Fehler noch fortzusetzen. Urbanität mittels Hochhäuser sind sicher der unglücklichste aus beschriebenen Gründen.
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 18:30 - 31.07.2003

@ Ben

auch hier werde ich mich dir wieder einmal anschließen!

Bis zur Museumsinsel ist es ja nicht so weit, dann können wir dann direkt mim HUngerstreik anfangen!
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 00:17 - 23.10.2003

Viel Glas, viel Sandstein – und wenig Wabe

Von der alten Fassade bleibt bestenfalls ein kleines Erinnerungsstück: Was der Kaufhof am Alex plant

Die Pläne für einen neugestalteten Kaufhof am Alexanderplatz sind auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Kaufhof-Vertreter hatten am Dienstag Abend im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte erstmals detailliert über die geplanten Neuerungen informiert. Während die Senatsverwaltung in den Plänen eine „Initialzündung für weitere Erneuerungen rund um den Platz“ sieht, bezeichnete die PDS-Fraktion in der Bezirksversammlung Mitte die Pläne als „sehr bedauerlich“. Mit der markanten Wabenfassade des Kaufhofs verschwinde ein „Wahrzeichen des Alexanderplatzes“. Die PDS will heute in der Bezirksverordnetenversammlung einen Antrag auf Erhalt der Gebäudehaut stellen. Außerdem denke man über Unterschriftenaktionen nach. Auch Vertreter der CDU plädierten dafür, „zumindest ein Stück der Waben als Erinnerung zu erhalten“. Für die SPD sind solche Forderungen „reine Ostalgie“. Stadtentwicklungsstadträtin Dorothee Dubrau (Die Grünen) hätte sich zwar auch „etwas Besonderes“ gewünscht. Sie wies aber darauf hin, dass der Bezirk „keinerlei rechtliche Mittel“ habe, auf die Gestaltung einzuwirken.

Der Kaufhof wird den Plänen zufolge völlige neu gestaltet. Das Erdgeschoss erhält eine Glasfront, der Rest soll aus cremefarbenem Sandstein bestehen, der von einzelnen Fenstern durchbrochen wird. Das Dach erhält eine Glaskuppel. Außerdem wird das Gebäude 25 Meter in Richtung Alexanderplatz erweitert. Freitreppe und Bänke vor dem Gebäude werden verschwinden. Auch soll eine zusätzliche Verkaufsetage entstehen. Mit 36 000 Quadratmeter Fläche ist die Filiale nach dem KaDeWe dann das zweitgrößte deutsche Kaufhaus. Im Frühjahr sollen die Umbauarbeiten beginnen und im Mai 2006 beendet sein. Währendessen soll der Verkauf weitergehen.

In den jetzt vorgestellten Umbauplänen ist auch der Teil des Kaufhauses ausgewiesen, der im Rahmen der Bebauungspläne des Alexanderplatzes einmal einem Hochhaus weichen soll. Trotzdem soll auch hier erst einmal saniert werden. Für die PDS ein Zeichen, „dass ein Hochhausbau in weite Ferne gerückt ist“. Die Vertreter des Kaufhof wollten dazu keine Angaben machen. Kaufhof-Bauleiter Cesarz sagte den Ausschussmitgliedern jedoch zu, sich für den Erhalt eines Teils der Wabenfassade einzusetzten. Er könnte an dem Tunneldurchgang zwischen Kaufhos und Park Inn-Hotel angebrachte werden, „als Erinnerung an das, was hier mal war“. Juris Lempfert
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 00:52 - 23.10.2003

"Die PDS will heute in der Bezirksverordnetenversammlung einen Antrag auf Erhalt der Gebäudehaut stellen."

ich hoffe, ihr kennt alle dieses ungetüm....
wie dumm kann man sein...
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 01:41 - 23.10.2003

Zum fernsehturm. Der soll bleiben wo er ist. Der gehört einfach zu Berlin. Wieso glaubt man immer alles 1:1 bauen zu müssen ? Es wird wohl im stile der einstigen Stadtform und architektur eine andere Form um den Alex entstehen können die genauso toll aussehen kann wie damals als der Alex noch heil war.

Um nun auf die Projekte am Alex zu kommen die ich bescheuert finde:

Aus "die Welt". 32.10.2003

"Banane macht andere Einkaufscenter kaputt"
Experten kritisieren Pläne für neues Shopping- und Vergnügungszentrum am Alexanderplatz
Folgt man der Euphorie von Senatsbaudirektor Hans Stimmann, dann entsteht zwischen 2004 und 2006 unweit des Alexanderplatzes ein architektonisch anspruchsvolles Vergnügungsensemble der Superlative. Die Rede ist von der "Banane", dem geplanten Shopping- und Freizeitcenter, das die portugiesische Sonae-Gruppe auf dem gekrümmten Grundstück zwischen Jannowitzbrücke und Alex gemeinsam mit der Degewo für etwa 500 Millionen Euro realisiert.
Die Architekten, das Büro Ortner & Ortner Baukunst Berlin/Wien, José Quintela von Sonae und die amerikanische RTKL, berufen sich bei ihrem Entwurf eines siebenteiligen Gebäudeensembles mit einem 150 Meter hohen Büroturm und 36 000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf Schinkel, versprechen Glamour, Leben und vor allem Spaß am Alexanderplatz. Ein hehrer Anspruch, dem der Entwurf nach Meinung von Kritikern keinesfalls gerecht wird, zumal der Bau des Turms angesichts des Überangebotes an Büroflächen in Berlin in den Sternen steht.
"Natürlich ist die Ecke dort eine Brache, die belebt werden muss", sagt Rainer Bohne. Der Geschäftsführer des Verbandes der Städteplaner hält es "für denkbar, dass dort ein Einkaufscenter überlebensfähig ist. Doch dafür gehen dann andere kaputt." Dass jedoch "an einer solch exponierten Stelle für ein derart großes Projekt kein Wettbewerb ausgeschrieben wurde und der Zuschlag einfach so an einen Investor ging", kann der Städteplaner nicht nachvollziehen.
Auch der Architekturhistoriker Bruno Flierl, bis 2002 Mitglied in der Expertenkommission Historische Mitte Berlin, hält die Pläne für "ein rein politisch-populistisches Prestigeprojekt, weil die Stadtentwicklungsverwaltung unfähig ist, am Alexanderplatz neue Lebendigkeit zu schaffen". Vom Gesamtverband des Berliner Einzelhandels wird der Entwurf "beliebig modern" genannt. Von diesem Solitär, der sich in vom Alex abwende, sei keine Belebung des Platzes zu erwarten.

Innenstadt und grüne Wiese: Inflation der Shopping-Center
Heute wird das Einkaufszentrum Schöneweide mit mehr als 50 Geschäften auf 22 000 Quadratmetern an der Schnellerstraße eröffnet. Es ist das 27. Shoppingzentrum der Hauptstadt mit mehr als 10 000 Quadratmetern Verkaufsfläche und treibt nach Angaben des Gesamtverbandes des Berliner Einzelhandels die Verkaufsfläche allein in diesem Bereich auf über eine halbe Million Quadratmeter.
Obwohl es im Berliner Einzelhandel - vom kleinen Geschäft bis zur Shopping-Mall - nach Aussagen von Verbandssprecher Jan Holzweißig bereits einen Überhang von 500 000 Quadratmetern Verkaufsfläche gibt, wollen Investoren weitere Shopping-Malls mit jeweils über 10 000 Quadratmetern Fläche wie Pilze aus dem Boden sprießen lassen. Senatsbaudirektor Hans Stimmann zufolge sind allein innerhalb städtischer Zentren sieben Einkaufszentren mit 235 000 Quadratmetern Verkaufsfläche, weitere 136 000 Quadratmeter außerhalb der Innenstadt - quasi auf der grünen Wiese - beantragt. Stimmann befürchtet, dass der Einkaufscenter-Boom auf Kosten älterer, nicht mehr marktfähiger Standorte geht. Steigender Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche sei mit der Zunahme der Zahl der Center nicht zu erwarten.
Grundsätzlich begrüßt der Einzelhandelsverband der Hauptstadt den Bau großflächiger Zentren - allerdings mit einer Einschränkung. "Wenn sie im innerstädtischen Bereich an vorhandenen Einkaufsstraßen entstehen, haben sie durchaus belebende Funktion. Auf der grünen Wiese aber machen sie den innerstädtischen Einzelhandel kaputt und sind daher überflüssig", warnt Verbandssprecher Jan Holzweißig.
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 01:44 - 23.10.2003

Trennung von gewerbe, Büro, Wohnungen. Dies ist die moderne Stadtplanungszerstörung. Ich danke für die Legalisierung dieses verbrechens...
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 04:02 - 23.10.2003

Also, ich finde das alles zumindest schöner, als den Alex im jetzigen Zustand (gut, das ist auch nicht schwer).


Ziemlich gut find ich das nicht hohe Gebäude mit den Arkaden am
Voltaireplatz.

H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 04:16 - 23.10.2003

Viel Glas, viel Sandstein – und wenig Wabe

Viel Glas - mehr als man zum rausgucken benötigt? Furchtbar!

Viel Sandstein - das ist sehr gut!

Wenig Wabe - es wird immer besser!

Wer hat sich nur derartige Rasterfassaden ausgedacht?

Naja, erst mal sehen wie alles fertig aussieht...

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