- deutsche Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin
- geboren am 23. März 1874 in Danzig
- gestorben am 8. August 1964 in Heidelberg
Marie Baum, die Tochter des Chefarztes der städtischen Krankenanstalten in Danzig, wurde 1897 Doktor der Naturwissenschaften in Zürich. Sie arbeitete von 1897 bis 1899 als Assistentin am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich, von 1899 bis 1902 als Chemikerin der A.-G. für Anilinfabrik in Berlin und von 1902 bis 1907 als erste Gewerbe-Inspektorin im Großherzogtum Baden. Von 1907 bis 1916 leitete sie den Verein für Säuglingsfürsorge und Wohlfahrtspflege für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Zwischen Januar 1917 und Oktober 1919 oblag ihr die Leitung der Sozialen Frauenschule und des Sozialpädagogischen Instituts in Hamburg. Danach war sie von 1919 bis 1926 als Referentin für Wohlfahrtspflege beim Arbeitsministerium in Karlsruhe im badischen Staatsdienst und später im Innenminsterium Karlsruhe tätig. 1919 saß sie in der Weimarer Nationalversammlung, 1920/1921 sowie von 1928 bis 1933 im Deutschen Reichstag. 1928 erhielt sie einen Lehrauftrag am Sozial- und Staatswissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg. Marie Baum war eng mit der Schriftstellerin Ricarda Huch (18641947) befreundet, mit der sie von Herbst 1931 bis Herbst 1934 in Heidelberg zusammenlebte. 1933 wurde Marie von den Nazis die Lehrbefugnis entzogen. Von 1946 bis 1952 wirkte sie als Dozentin in Heidelberg.
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).