Russlands Premier Medwedjew warnt den Westen vor dem Einsatz von Bodentruppen in Syrien. In diesem Falle drohe ein neuer Weltkrieg.

Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Russland lehnt die von einigen arabischen Staaten geforderte Entsendung von ausländischen Bodentruppen nach Syrien entschieden ab: Der russische Premierminister Dmitri Medwedjew warnte für diesen Fall sogar vor einem „neuen Weltkrieg“. Statt Bodentruppen zu entsenden müssten jetzt vor allem die USA und Russland massiv Druck auf alle Kriegsparteien ausüben, um eine Verhandlungslösung für einen Waffenstillstand in Syrien zu erreichen, sagte Medwedew in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Am Donnerstagabend kam in München die Syrien-Kontaktgruppe zusammen, um nach einer Lösung nach der Vertagung der Genfer Gespräche zu suchen.
„Dort kämpfen alle gegen alle“
Medwedjew warnte indes eindringlich: „Die Amerikaner und unsere arabischen Partner müssen es sich gut überlegen: Wollen sie einen permanenten Krieg“, fragte der russische Regierungschef dem „Handelsblatt“. Ein solcher Krieg sei nicht schnell zu gewinnen, „besonders in der arabischen Welt. Dort kämpfen alle gegen alle“, sagte Medwedjew, der die russische Delegation auf der Münchner Sicherheitskonferenz an diesem Wochenende anführt. Vor allem Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten zum Einsatz von Bodentruppen aufgerufen und dazu die USA um eine Führungsrolle gebeten. Die arabischen Golfstaaten wollen so der von russischen Kampfjets begleiteten Bodenoffensive des syrischen Führers Baschar al-Assad entgegentreten und den sogenannten „Islamischen Staat“ bekämpfen.
Kommentar:

Das ist echt absurd! Russland kriegt die Lage ohne internationale Unterstützung nicht unter Kontrolle. Das durch westliche Sanktionen geschwächte Land ist wirtschaftlich überhaupt nicht in der Lage, einen längeren Konflikt gegen den Islamischen Staat und zahlreiche andere Rebellengruppen zu führen. Und auf dem Verhandlungswege dürfte sich wenig bewegen. Russland selbst hat zuletzt die Verhandlungen torpediert.
Russland will permanente Militärbasen in Syrien
Man sieht sich aber offenbar trotzdem in der Position, die Bedingungen für allen anderen Kriegsparteien zu diktieren. Mutmaßlich deshalb, weil man die eigenen Pläne für permanente Militärbasen in Syrien gefährdet sieht. Die Basen in Tartus und Latika – sowie deren massiver Ausbau – stehen offenbar fest auf der Wunschliste mit Russlands Kriegszielen.
Internationale Gemeinschaft muss an eigenem Kurs festhalten
Das kann aber keine Grundlage für das Vorgehen der internationalen Gemeinschaft sein. Russland unterstützt ein menschenverachtendes Regime, das in diesem Konflikt die meisten zivilen Opfer auf dem Gewissen hat und unmöglich Teil einer Friedenslösung sein kann. Der russische Militäreinsatz hat die Lage in Syrien von Beginn an verschlimmert.
Russland muss verhandeln oder mit Assad untergehen.
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