
Was sind Mumien?
Das Wort Mumie kommt ursprünglich aus dem arabischen (mumiya) und persischem (mum). Übersetzt bedeutet es soviel wie Wachs.
Mumien sind Leichen, die vor Verwesung geschützt werden – entweder durch natürliche Umstände oder durch künstliche Verfahren. Die Ägypter sind am bekanntesten für ihre Mumien. Sie setzten Verfahren zur Mumifizirung ihrer Toten aus religiösen Gründen ein, da sie an ein Leben nach dem Tod glaubten.
Ägyptische Mumien
In der Natur tauchen Mumien meist in Regionen mit extremen klimatischen Bedingungen auf. So bieten Wüsten oder das Eis ideale Bedingungen zur Konservierung von Leichen. Allerdings tauchen auch in gemäßigten Klimazonen Mumien auf die sogenannten Moorleichen. Sie wurden häufig in Norddeutschland oder im südlichen Skandinavien gefunden.
In Ägypten gab es bereits vor 5000 Jahren erste Sandmumien. Die Toten wurden einfach in ovale Gruben in den Wüstensand gelegt. Später wurden spezielle Techniken angewandt, um Tote zu mumifizieren. Dabei wurde jedoch unterschieden, ob es sich um einen normalen Bürger oder bedeutende Personen (Adlige, Priester, hohe Beamte, Wohlhabende) der damaligen Zeit handelte.
Am Anfang stand die Waschung des Leichnams. Hierbei wurde auch das Gehirn entfernt, indem es mit Haken durch die Nase entnommen wurde. Die Einbalsamierer arbeiten sehr sorgfältig, denn das Gesicht des Toten durfte nicht beschädigt werden, da er vor dem Totengericht im Jenseits erkannt werden musste. Der Schädel wurde dann mit Harz ausgegossen oder auch mit Leinentüchern gefüllt.
Anschließend wurden die Eingeweide entfernt. Wichtige Organe wurden separat mumifiziert und häufig in speziellen Gefäßen den Kanopen aufbewahrt. Der Körper wurde dann nach 40-50 Tagen der Austrocknung ebenfalls mit Salbölen eingerieben und die Bauchhöhle mit Leinenbeuteln, Natron, Gewürzen, Fetten und Harzen ausgefüllt. So erhielt er seine ursprüngliche Form und wurde konserviert.

Zum Schluss musste der Körper umhüllt werden. Dafür verwendete man Streifen von Leinentücher, die mit Harz verklebt wurden. Um den Toten auf die Reise ins Jenseits vorzubereiten, legte man allerlei Grabbeilagen hinzu. Dies reichte je nach Status des Toten von einfachen Gegenständen über Lebensmittel bis hin zu kostbaren Schmuckstücken.
Chinesische Mumien
Auch im alten China gab es Mumifizierungen. Ein chinesischer Philosoph soll gesagt haben, dass derjenige der stirbt, ohne zu verschwinden, Unsterblichkeit erlangt. Eine gewollte Mumifizierung hatte demnach den Sinn einen Teil der Seele zu erhalten.
Schon im 4. Jahrhundert n.Chr. wurden die ersten Mumien in China gefunden. Sie wurden sogar über Generationen mit einer Schicht Trockenlack überzogen.
Dies führte teilweise dazu, dass man eine Mumie nicht mehr als solche erkennen kann, sondern glaubt, eine Statue vor sich zu haben.
Eine der bekanntesten chinesischen Mumien ist die Lady von Dai. Sie ist mit einem Alter von 2000 Jahren sogar noch älter als die vorher gefunden Mumien in China und stellt eine Sensation dar. Denn keine Mumie war bisher so gut erhalten. Die Lady von Dai erweckt von ihrem Zustand her den Anschein, als sei sie erst vor wenigen Jahren gestorben. Bisher ist noch nicht geklärt, ob dies an einer speziellen Mumifizierungstechnik liegt oder eine Reihe von Zufällen die perfekte Erhaltung des Leichnams begünstigte.
Mumien in Peru
In Peru konservierte man die Toten bis zur Zeit von Kolumbus. Die Toten wurden im heiß-trockenen Klima der Küsten gedörrt. Man verehrte die Toten als Ahnen und holte sie zu Festen hervor.

Die Südperuaner konservierten ihre Toten, indem sie den Körper Hitze, Rauch und Kräuterdünsten aussetzten. Der Mumien wurde dann mit hochgezogenen Knien in einer Sitzstellung zusammengebunden und mit kostbaren Stoffen bekleidet. Auch in anderen Staaten Südamerikas gab es Mumien.
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