Auch wenn die Halbwertzeit solcher Aussagen aus dem Hause Google für gewöhnlich nicht besonders hoch ist, fand ich dieses Statement interessant.

Erinnert es doch stark an die guten Wurzeln des Unternehmens und den Drang ein unabhängiger Kurator für Inhalte sein zu wollen. Richard Gutjahr hat Richard Gingras – seines Zeichens Senior Director für News und Social Products bei Google – interviewt und ihn zu den als Gerücht verbreiteten Plänen, die New York Times zu übernehmen, befragt.
Gringas Antwort:
Obwohl derartige Gerüchte immer wieder aufkommen, glaube ich nicht, dass Google jemals selbst in das Nachrichtenbusiness einsteigen wird. So etwas widerspräche unseren Zielen. Auch wir sehen natürlich den Wert von qualitativ hochwertigem Journalismus. Aber mindestens ebenso viel Wert legen wir darauf, unsere Zielsetzung nicht außer Augen zu verlieren, nämlich, unseren Kunden die bestmöglichen Quellen für Informationen zu liefern. Und zwar völlig egal, von wem diese stammen. Ob es sich um eine etablierte Nachrichtenseite handelt, oder von einer unabhängigen Person aus diesem Ozean an neuen Stimmen, die über ihre eigene Expertise verfügen und die wissen, wovon sie reden. Würden wir anfangen, selbst Inhalte zu kreieren, würde das ganz schnell Fragen nach unserer Objektivität aufwerfen. Das wäre kontraproduktiv …
Drücken wir die Daumen, dass Google bei dieser Haltung bleibt. Denn wenn Google selbst in das Nachrichten-Geschäft einsteigt, wird es getreu dem Motto „Google wins Everything“ für alle anderen Medien eng.
Google erwirtschaftet ohnehin schon einen Großteil der Umsätze, die früher bei den Erstellern von Inhalten geblieben sind für die eigene Bilanz. Aber wenn man Nachrichten direkt selbst anbietet, geht wohl in vielen Redaktionen das Licht aus. Das ganze, sehr interessante Interview kann man im Gutjahr-Blog nachlesen.