Martin vom Webmasterfriday hat diese Woche nach dem Internetkonsum und der Suchtgefahr durch das Netz gefragt. Ein tolles Thema, das ich unbedingt mit ein paar Antworten beglücken muss.

Gehört ihr auch zu denen, die nicht mehr ohne Vernetzung sein können?
Ja und nein. Ich kann beruflich auf das Internet nicht verzichten und ein Großteil meines Alltags spielt sich im Internet ab. Wenn ich aber beispielsweise im Urlaub bin, vermisse ich das Netz überhaupt nicht. Auch bei Freizeitaktivitäten bekomme ich keine zittrigen Hände, weil ich nicht online bin.
Habt ihr im Restaurant das Handy auf dem Tisch liegen – und geht ran, wenn es sich meldet?
Definitiv nicht! Ich hasse das! Zum Glück gibt es in meinem Freundeskreis niemanden, der auf einem Smartphone rumrubbelt, wenn er mit mir essen geht. Das liegt bestimmt daran, dass ich ein so unglaublich interessanter Gesprächspartner bin ;-)
Könnt ihr zuhause noch etwas anderes machen, ohne die digitalen Kisten ständig im Blick zu haben?
Ja, auch das funktioniert. Wir gucken bspw. jeden Abend Filme und Serien. Meist ohne Tablet ;-)
In welchen Situationen seid ihr wirklich offline?
Das ist eine Definitionsfrage. Ich habe mein Smartphone meist dabei. Darauf läuft aber keine Facebook, Twitter oder E-Mail App. Ich kann etwas nachschauen (den Weg, die Zugverbindung), wenn ich Hilfe brauche. Ansonsten ist das Gerät aus oder maximal als MP3-Player im Einsatz. Aber ganz streng genommen ist das nicht „offline“ – denn ich habe ja die Sicherheit, dass mir meine Netzwelt notfalls hilft. Und darauf möchte ich auch nicht verzichten.
Hälst Du Dich für Internet-süchtig?
Nein. Aber Andere sicher schon. Muss mich das beunruhigen?
Siehst Du darin ein Problem?
Nein. Sonst würde ich es angehen.
Ist Internet-Sucht schon ein gesellschaftliches Problem?
Die starke Internetnutzung beeinflusst unsere Gesellschaft in vielen Bereichen. Ob das immer als Sucht zu bezeichnen ist? Eher nicht. Das Internet ist eher ein Virus, der die Menschheit infiziert hat. Die „Krankheitssymptome“ erscheinen den meisten Menschen aber weniger schlimm als die Konsequenzen der Heilung.
Oder wann wird sie ein Problem?
Wenn sie soziale Kontakte vernichtet. Das ist in der großen Mehrheit der Bevölkerung aber nicht der Fall. Im Gegenteil – die meisten Menschen haben durch das Netz mehr soziale Kontakte.
Und falls es Dich nicht betrifft: was beobachtest Du in Deinem Umfeld?
Ich sehe schon die Leute, die zu fünft im Restaurant sitzen und auf ihre Telefon glotzen. Aber das sind meist so Menschen, die sich auch vorher nicht viel zu sagen hatten.
Der Typ auf dem Foto ist ja grauenvoll! ;-)
Anfang des Monats bin ich in St. Petersburg gewesen und weil die Internetgebühren für Russland immens teuer sind, ging ich nur noch ins Netz, wenn ich im Hotel WLAN hatte – was auch nicht überall da gewesen ist. Dies war für mein Internetverhalten sehr lehrreich und letztendlich musste ich einsehen, dass ich gar nicht viel verpasst habe …
Sabienes
Ich suche bei Reisen auch immer Hotels mit WLAN. Aber ich checke ganz ehrlich nur, ob die Server laufen oder dringende geschäftliche E-Mails vorliegen. So allem anderen fehlt mir im Urlaub echt die Lust.
Ich fürchte, du beschönigst das veränderte Verhalten vieler Leute. Ich finde es befremdlich, wenn Leute in „geselliger Rund“ zusammen sind und ein hoher Prozentanteil ihren Blick nicht vom Smartphone lassen können. Man kann das sicher auch etwas drastischer beschreiben.
Ich ertappe mich oft dabei, dass ich via iPhone oder iPad irgendwas nachschlage, wenn die entflammte Diskussion über ein bestimmtes Thema eine Recherche erforderlich macht. :-) Da fängt es ja schon an. Obwohl ich es gut begründen kann.
Meine Frau behauptet manchmal, dass sie mich an die „Maschine“ verloren hat. Maschine kann man als Synonym für PC oder Internet verwenden. ;-)
Ich kenne solche Leute zum Glück nicht. Und was Menschen machen, die nicht mit mir in Verbindung stehen, juckt mich nicht so richtig.
Im Idealfall sind sie auf einer meiner Seiten unterwegs. Und dann ist es schon okay, dass sie ihre Freunde dafür ignorieren ;-)
Ernsthaft: Das ist wie mit dem Walkman in den späten 80ern. Das geht erstmal krass ab und dann pendelt sich die Nutzung auf ein Normalmaß ein.
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Also den Bart hättest ja wenigsten mal kämmen können ;-)
Heute ist ein Leben ohne Internet doch gar nicht denkbar. Wenn man mal überlegt, was da alles dran hängt. Ich kann glücklicher Weise mein Smartie auch einfach mal ausmachen oder zu Hause lassen.
Besten Gruß Hans
> Also den Bart hättest ja wenigsten mal kämmen können
Bei der nächsten Zombie-Apokalypse wirst Du neidisch sein, auf die Nahrungsreserven ;-)
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