Die Inflation ist das Hypewort, wenn es um die Finanzmärkte geht. Doch was steht eigentlich hinter dem Schreckgespenst „Inflation“? Ist sie mit modernen Mitteln der Zentralbanken beherrschbar oder weiterhin eine große Gefahr?
Der Begriff Inflation bezeichnet das volkswirtschaftliche Phänomen der Geldentwertung. Das Wort hat einen lateinischen Ursprung, dessen Übersetzung soviel wie „sich aufblasen, anschwellen“ bedeutet. Bei einer Inflation steigt das Preisniveau spürt- und vor allem messbar an. Genauer gesagt bedeutet das, dass sich das Austauschverhältnis von Geld zu Ware ändert. Man muss also für einen bestimmten Artikel mehr bezahlen, oder andersherum gesehen, erhält für den gleichen Geldbetrag weniger Ware.
Um eine Inflation festzustellen, reicht das subjektive Gefühl der Käufer nicht aus. „Alles wird immer teurer“ – das heißt noch nicht, dass auch tatsächlich eine inflationäre Situation herrscht.
Inflationsrate
Das Verhältnis von Geld zur Ware lässt sich über einen Preisindex messen. Dabei wird für eine durchschnittliche Familie ein bestimmter Warenkorb zusammengestellt. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von etwa 750 verschiedenen Gütern, von Lebensmitteln, Kosmetika bis hin zu Computern und Autos. Jedes Jahr wird berechnet, was dieser Warenkorb kosten würde. Das Ergebnis wird dann mit den Vorjahren verglichen. Die Preissteigerung, d.h. die Inflationsrate lag in den letzten Jahren in Deutschland zwischen 0,5% und 2,5%.
Schleichende Inflation vs. Hyperinflation
Es gibt verschiedene Arten bzw. Geschwindigkeiten der Inflation, von „schleichend“ wie derzeit in jedem Industrieland, bis hin zur Hyperinflation, wie sie in den Zwanziger Jahren aufgetreten ist. Durch die hohe Verschuldung im ersten Weltkrieg, die hohen Reparationszahlungen, die im Versailler Vertrag festgelegt wurde, und die starke Erhöhung der Geldmenge seitens der Notenbanken in der Frühzeit der Weimarer Republik fiel in der deutschen Bevölkerung das Vertrauen in die Währung. Die beginnende Inflation wurde durch die starke Nachfrage nach wertstabilen Sachgütern noch angeheizt. 1923 war eine Goldmark sage und schreibe 1.000.000.000.000 Papiermark, also 1 Billion, wert. Die Inflation konnte erst durch die Einführung der Rentenmark und einem Spekulationsverbot gestoppt werden.
Ursachen der Inflation
Die Ursachen sind in der Volkswirtschaftslehre bekannt, aber nicht unbedingt einfach zu verstehen. Es handelt sich um eine Zunahme der Geldmenge, eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sowie einer Abnahme im Handelsvolumen. Des weiteren kann eine Inflation auf Seiten der Nachfrager, oder der Anbieter entstehen.
Besonders im ersten Fall, wenn zu viel Geld im Umlauf ist, kann die Notenbank durch eine restriktive Geldpolitik Abhilfe schaffen, indem sie zum Beispiel Geld zurück hält.
Maßnahmen gegen die Inflation
Um die Inflation zu stoppen, bestehen, neben dem bereits erwähnten monetaristischen Ansatz die Geldmenge zu verknappen, verschiedene Ideen. Früher war eine Golddeckung der Währung üblich. Dabei wird der Wert des sich in Umlauf befindlichen Papiergeldes in einem vorher festgelegten Verhältnis in Goldreserven abgedeckt. Einige Volkswirtschaftler halten eine Wiederaufnahme dieses Systems für sinnvoll. Andere votieren eher für eine Änderung des Steuersystems, der Staatsverschuldung sowie der Zinspolitik.
Hast Du Angst vor der Inflation? Hältst Du sie überhaupt für eine Gefahr für unser modernes Finanzsystem oder denkst Du, dass sie unter Kontrolle ist? Schreib und Deine Meinung, Fragen und Ergänzungen! Wir freuen uns über Dein Feedback – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren.
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