Die Bezeichnung „Hedgefonds“ kommt aus dem Englischen „hedge“, das als „Hecke“ bzw. „Einfriedung“ zu übersetzen ist. Diese für Deutschland neue Klasse Investments ist erst seit dem 1.1.2004 auf dem deutschen Finanzmarkt für die privaten Anleger zugelassen, jedoch unter sehr strengen Auflagen: zum Beispiel müssen die Anbieter in ihren Prospekten darauf hinweisen, dass die „Hedge-Fonds“ neben den großen Renditechancen, die sie versprechen, auch mit sehr hohen Risiken behaftet sind (Totalverlust eingeschlossen). Während die Hedge-Fonds in Deutschland erst seit kurzem ihre Daseinsberechtigung errungen haben, haben sie in vielen Ländern eine lange Tradition.
In Großbritannien sind sie der Rechtsform nach ein Unternehmen, das Anteile an die Investoren verkauft.
In den USA sind die Hauptinvestoren in den Hedgefonds in der Regel institutionelle Anleger, wie Versicherungen bzw. Pensionskassen.
Auch in den so genannten Offshore Finanzplätzen (im Volksmund Steueroasen) haben die Hedge-Fonds ihren festen Platz.
Besonderheiten von Hedgefonds
Ihren Besonderheiten nach sind die Hedgefonds eine extra Klasse Investmentfonds. Ihre wichtigsten Merkmale, die sie von den „üblichen“ klassischen Fonds wesentlich unterscheiden, sind wie folgt:
• Die Hedge-Fonds haben als Hauptziel extreme Gewinnmaximierung verbunden mit gleichzeitiger Verlustvermeidung, ob bei fallenden oder bei steigenden Kursen, frei nach dem Motto „die Rendite über alles“, wozu ihre Modelle durch uneingeschränkte Freiheiten bei der Anlagestrategie bestimmt sind
• Die Hedge-Fonds dürfen vor allem als so genannte „Private Placement“ offeriert werden, in der Regel an vermögende Anleger, die große Investitionen tätigen müssten und dem entsprechend hohe Verluste tragen könnten
• Die Strategie der Hedgefonds ist alle Marktschwankungen zu „hedgen“ (einzugrenzen) und bei jeder Marktlage Gewinne zu erwirtschaften. Die Hauptwerkzeuge dazu sind die so genannten Leerverkäufe (Wertpapiere verkaufen, die sie erst nicht besitzen) und die Aufnahme von Fremdkapital (Kredite), das sogar höher als das Eigenkapital sein darf
• Die Fondsmanager der Hedgefonds können außergewöhnlich flexibel agieren, sie haben keine Regeln und Grenzen, die sie bei ihren Entscheidungen und Handlungen hindern könnten, sie sind weder an Wertpapierarten, noch an Weltregionen, oder an Branchen gebunden, sie dürfen uneingeschränkt auch in Derivate (wie Optionen und Futures) investieren
• Die Managern der Hedgefonds müssen sich an dem von ihnen gemanagte Fonds beteiligen und bei Bedarf sogar mit ihrem persönlichen Vermögen haften, dafür werden sie aber auch überdurchschnittlich hoch honoriert und zwar erfolgsabhängig, mit Prämien, die üblicherweise ca. 15 % bis 20 % des erwirtschafteten Gewinns ausmachen
Als wissenswert im Zusammenhang mit dem Begriff Hedgefonds ist seine Entstehung zu erwähnen. Als Vater dieser umstrittenen Klasse Fonds gilt der Australier Alfred Winslow Jones (1901 in Melbourne geboren), der schon 1949 die Idee des Hedgefonds geschaffen und in seiner eigenen Anlagefirma auch praktiziert hat.