
Vereinfacht verhindert oder verringert ein Bildstabilisator die Verwackelung eines Fotos. Ein Foto wird dann verwackelt, wenn während der Dauer der Belichtung eine signifikante die Bewegung der Kamera in der Hand des Fotografen erfolgt. Die Gefahr einer Verwackelung nimmt also mit steigender Belichtungszeit zu. Im Umkehrschluss ist es somit mit einem Bildstabilisator auch noch bei langen Verschlusszeiten möglich, scharfe Aufnahmen zu machen. Der Stabilisator ist also nicht nur bei zittrigen Händen ein wertvolles Hilfsmittel, sondern unterstützt auch das Fotografieren bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Bildstabilisatoren werden bei Spiegelreflexkameras in zwei unterschiedlichen technischen Ausführungen verwendet, entweder als optischer Stabilisator im Objektiv oder als mechanischer Stabilisator im Gehäuse der Kamera.
Optischer Bildstabilisator im Objektiv (Lens-Shift)
Der Bildstabilisator im Objektiv arbeitet mit so genannten Gyrosensoren. Hierbei handelt es sich um eine Art Pendelsystem, das in der Lage ist, kleine Bewegungen in vertikaler und in horizontaler Richtung zu erfassen. Die von den Sensoren ermittelten leichten Bewegungen werden an einen Controller weitergeleitet. Dieser Micocontroller verändert entsprechend der registrierten Bewegungen die Stellung der Linsen im Objektiv. Diese Veränderung der Linsenstellung erfolgt entgegengesetzt gleich zur Bewegung der Kamera, sodass diese ausgeglichen wird. Im Resultat ergibt sich damit ein ruhiges Bild. Es gibt auch optische Stabilisatoren, die in der Lage sind, eine gewollte starke Bewegung zu erkennen. Solche Bewegungen, die etwa beim Mitziehen bei Sportaufnahmen vorgenommen werden, werden dann nicht ausgeglichen.
Mechanischer Bildstabilisator in der Kamera (Sensor-Shift)
Befindet sich der Bildstabilisator in der Kamera, so veranlasst er die Sensorebene, ihre Lage im Raum entsprechend der Kamerabewegung zu variieren. Auch mit dieser CCD-Shift-Technik wird die Unschärfe infolge der Kamerabewegung ausgeglichen.
Vor- und Nachteile Bildstabilisatoren
Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Der wesentliche Vorteil beim CCD-Shift-Verfahren ist die universelle Einsetzbarkeit. Der Bildstabilisator befindet sich in der Kamera und funktioniert daher mit allen passenden Objektiven für das Gerät. Nachteilig ist, dass die Wirkung des Stabilisators während der Aufnahme nicht beurteilt werden kann. Wenn der Bildstabilisator sich im Objektiv befindet, ist es dagegen möglich, bereits bei der Aufnahme den Effekt z erkennen, was insbesondere bei Aufnahmen mit Teleobjektiven sehr hilfreich ist. Nachteilig sind die höheren Kosten für die Objektive. Denn wenn für alle Aufnahmen ein Bildstabilisator gewünscht wird, muss jedes Objektiv damit ausgestattet sein. Beide System arbeiten nicht ohne den Verbrauch von Energie. Bei der Verwendung eines Bildstabilisators verringert sich daher die Zeit, die zur Entladung des Akkus der Kamera gebraucht wird.