- geborene Schnitger
- deutsche Frauenrechtlerin, Malerin und Publizistin
- geboren am 2. August 1870 in Oerlinghausen (Lippe)
- gestorben am 14. März 1954 in Heidelberg
Marianne Schnitger stammte aus einer Familie wohlhabender westfälischer Leinenfabrikanten und Kaufleute. Zunächst wuchs sie bei Verwandten in Lemgo und später in einem Internat in Hannover auf. 1893 heiratete sie Max Weber (18641920), dessen Vater ein Bruder ihres Großvaters war. Ihr Gatte gilt als Begründer der deutschen Soziologie. Als ihr Ehemann 1897 in Depressionen verfiel und seine Professur aufgeben musste, pflegte sie ihn, bis er seine seelische Krise überwand.
Ab 1898 engagierte sich Marianne in der Frauenbewegung. 1903 verhinderte sie in Heidelberg die Errichtung eines Bordells. Mit ihrem Buch Ehefrau und Mutter in der Rechtsentwicklung (1907) gelang ihr ein Standardwerk. Ab 1919 setzte sie sich als Abgeordnete der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) in der Badischen Nationalversammlung unter anderem für die rechtliche Gleichstellung der Frau ein. Von 1919 bis 1924 fungierte sie als Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine. 1931 erstellte sie für den deutschen Juristentag ein Gutachten über die familienrechtlichen Aspekte der Gleichstellung von Mann und Frau. Aus ihrer Feder stammen auch die Werke Vom Typenwandel der studierenden Frau (1918), Frauenfragen und Frauengedanken (1919), Die Idee der Ehe und die Ehescheidung (1929). Die Ideale der Geschlechtergemeinschaft (1929) und Die Frauen und die Liebe (1935).
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).