Friedrich Merz Biografie
Frühes Leben und Bildung
Friedrich Merz wurde am 11. November 1955 in Brilon, Westfalen als Teil einer westfälischen Hugenottenfamilie mit starker juristischer Tradition geboren. Er ist römisch-katholisch. Nach dem Abitur trat er seinen Wehrdienst an und begann 1976 sein Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Marburg. Im Jahr 1981 heiratete er die angehende Juristin Charlotte Gass, mit der er drei Kinder hat.
Nach dem zweiten Staatsexamen begann Merz im Jahr 1985 seine berufliche Laufbahn als Richter am Amtsgericht Saarbrücken. Ein Jahr später wechselte er in die Anwaltschaft und begann seine Tätigkeit beim Verband der Chemischen Industrie (VCI).
Politische Karriere: Anfänge und Aufstieg
Merz trat 1972 – während seiner Gymnasialzeit – in die CDU ein. Seine politische Karriere nahm 1989 an Fahrt auf, als er in das Europäische Parlament gewählt wurde. Dort war er Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Währung und Industriepolitik. Im Jahr 1994 sicherte er sich im Hochsauerlandkreis die Direktkandidatur für den Bundestag und gewann den Wahlkreis mit absoluter Mehrheit – ein Erfolg, den er bei den folgenden Wahlen bis 2005 wiederholte.
Im Bundestag war Merz Mitglied des einflussreichen Finanzausschusses und wurde dort 1996 Obmann der CDU/CSU-Fraktion. In dieser Funktion spielte er eine entscheidende Rolle bei der Konzeption der „Petersberger Beschlüsse“ zur Steuerpolitik.
Führungspositionen und Herausforderungen
Ende Februar 2000 übernahm Merz inmitten der CDU-Spendenaffäre den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und bildete gemeinsam mit der neuen Parteivorsitzenden Angela Merkel eine Doppelspitze.
Trotz Rückschlägen, wie dem missglückten Kampf gegen die rot-grüne Steuerreform, konnte Merz seinen Einfluss in der Partei ausweiten und galt als Wortführer im Kampf gegen die politischen Vorstellungen der rot-grünen Koalition.
Politische Positionen und Kontroversen
Seine politischen Positionen sind geprägt durch seine konservative Haltung und seine wirtschaftsliberalen Überzeugungen. Eine seiner umstrittensten Positionen betrifft die Zuwanderungs- und Integrationspolitik. Im Jahr 2000 prägte er die Formel einer „deutschen Leitkultur“ und forderte, dass sich Zuwanderer zur freiheitlichen Werteordnung des Grundgesetzes bekennen müssen. Diese Position löste eine hitzige Debatte aus und brachte Merz sowohl Lob als auch Kritik ein.
Rückzug und Rückkehr zur Politik
Im Jahr 2002 beanspruchte die damalige Parteivorsitzende Angela Merkel den Fraktionsvorsitz und Merz übernahm die Rolle des Stellvertreters. Er verließ den Bundestag 2009 und arbeitete als Lobbyist und Wirtschaftsanwalt.
2018 kündigte Merz seine Rückkehr in die Politik an und bewarb sich für den Parteivorsitz der CDU. Obwohl er bei den Wahlen des CDU-Vorsitzes 2018 und 2021 scheiterte, wurde er 2021 wieder in den Bundestag gewählt.
Aktuelle Rolle und Perspektiven
Seit Januar 2022 ist Friedrich Merz Bundesvorsitzender der CDU und seit Februar 2022 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Damit ist er Oppositionsführer im 20. Deutschen Bundestag. In diesen Rollen hat er die Möglichkeit, die politische Ausrichtung der CDU maßgeblich zu beeinflussen.
Persönliches Leben und Vermögen
Neben seiner politischen und beruflichen Karriere ist Friedrich Merz auch ein erfolgreicher Geschäftsmann und mehrfacher Millionär. Er ist ein lizenzierter Privatpilot, verheiratet und hat drei Kinder.
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