Das Fitness-Training hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. Neue medizinische Erkenntnisse, neue Geräte und Methoden sorgen für immer effektiveres Training und schnellere Erfolge. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Entwicklung.
Hightech statt Muckibude
Von der Muckibude zum Hightech-Fitness-Studio – Es ist gar nicht lange her, da schwang Arnold Schwarzenegger, mehrfacher Mister Universe, als „Conan der Barbar“ sein Schwert, muskelbepackte Hünen stemmten in kleinen – oft als private Clubs geführte – Fitness Studios hunderte Kilos und wurden anschließend stolz vom weiblichen Personal mit Bräunungscreme versorgt.
Wer zusätzlich noch einen Aerobic- oder Gymnastikkurs anzubieten hatte, gehörte zweifellos zur Elite. Die goldenen 80iger Jahre, als man noch seinen Körper stählte, um der Stärkste seines Heimatorts zu sein, der Freundin zu imponieren oder einfach dem Kino-Idol nachzueifern, sind mittlerweile jedoch vorbei.
Erste Schritte in Richtung „Gesundes Krafttraining“
Es sollte allerdings noch einige Jahre dauern, bis die Nachfrage nach neuen, spezifischeren Trainingsformen stärker wurde. Doch der Arbeitsmarkt hatte sich durch den Einsatz von Computern und Maschinen verändert – immer häufiger waren sitzende Tätigkeiten, wie z.B. Bürojobs, an der Tagesordnung, wodurch mitunter die Volkskrankheit Rückenschmerz ausgelöst wurde.
In der Gesundheitsbranche musste man daher reagieren, wobei hier zwei Leitfiguren maßgeblichen Anteil an der neuen Entwicklung hatten: Der deutsche Orthopäde Dr. Wolff begründete mit weiteren Fachleuten aus dem medizinischen Bereich die nach ihm benannte Rückenschule, welche auch heute noch eingesetzt bzw. vielfach zu Testzwecken bei Trainingsbeginn genutzt wird.
Kieser Training
Die zweite Bewegung kam aus der Schweiz und ist heute mit vielen Instituten auch in Deutschland und Österreich vertreten: Kieser Training, ebenfalls nach dem Erfinder und Buchautor benannt. Sein Grundkonzept konzentrierte sich noch stärker auf medizinische Fragen, als bislang erprobte Trainingsangebote. So war der Weg in das Rehabilitations-Training für Menschen mit orthopädischen Erkrankungen oder nach Unfällen geebnet. Durch ständige ärztliche Kontrolle bzw. Begleitung fühlte sich der Kunde oder Patient bei der Trainingsausführung wesentlich sicherer und individuell angesprochen. Heute wird Kieser- Training jedoch vielfach als zu elitär abgelehnt.
Die Zukunft gehört den Computern
Mitte bis Ende der 90iger Jahre brach ein weiterer neuer Boom aus: „Wellness“ soweit das Auge reichte. Nicht nur Thermen und Hotels überboten sich mit noch schöneren Spa-, Sauna- oder Entspannungslandschaften, auch der Fitness-Sektor musste nachziehen und verstärkt das neu entstandene Wohlfühlbedürfnis der Menschen befriedigen. Es reichte nicht mehr, nur ein paar Kraftgeräte und Hometrainer im Sortiment zu haben: Der immer häufiger gestresste Kunde wollte auch die Seele baumeln lassen und entspannen.
Mit der Jahrtausendwende setzten sich die Veränderungen fort, und so werden heute immer mehr Trainingsgeräte durch chipgesteuerte Maschinen ersetzt. Diese müssen vom Benutzer nicht mehr vor jedem Übungsdurchgang neu eingestellt werden, sondern haben alle individuellen Daten wie Sitzposition, Gewichtsanzahl oder Bewegungsausmaße auf Chipkarten oder Chipuhren gespeichert.
Wird diese Karte oder Uhr vom Trainierenden aktiviert, stellt sich die Maschine automatisch ein und lässt mögliche Fehler bei der Bewegungsausführung nicht mehr zu. Der größte Vorteil liegt hier sicherlich im Einschulungsbereich, da Neueinsteiger meist wenig Trainingserfahrung und dadurch ein erhöhtes Verletzungspotential mitbringen. Der Trainer bzw. Coach stellt also nur zu Beginn gemeinsam mit dem Kunden Gewichte und Bewegungsausmaße ein – in weiterer Folge fungiert er/sie vielmehr als Motivator und Gesprächspartner.
MIHA
Eine neue Geräteserie der Firma MIHA aus Deutschland sorgt momentan in allen INJOY- Studios in Deutschland und Österreich für Furore: Der so genannte MIHA Kraft- Ausdauer-Circle. Nach altbewährtem Circle-Prinzip absolviert jeder Teilnehmer mit ganz kurz bemessenen Pausen sechs Kraft- und zwei Ausdauermaschinen hintereinander. Revolutionär an diesen Maschinen ist die auch mit Gewichten belegbare Retourbewegung jeder Kraftübung – in der Sportwissenschaft auch als exzentrische Bewegung bekannt – was einen qualitativ höheren Muskelzuwachs bedeutet.
Dies konnte an der renommierten Universität Bayreuth in verschiedenen Studien nachgewiesen werden. Für die meisten Ausübenden ist aber ein viel banalerer Faktor ausschlaggebend: Eine Trainingsrunde dauert nur 17 Minuten! Mit einigen Minuten Warm up und zwei absolvierten Runden ist man also nach 45 Minuten unter der Dusche – und hat noch dazu einen wesentlich stärker angeregten Stoffwechsel als nur mit Ausdauertraining.
Ideal für gestresste Manager, Jungmütter oder Berufstätige, die bisher über zu wenig Zeit klagten.
Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie in ca. zehn Jahren ein Fitness-Studio betreten und dort zu Einschulungszwecken gescannt oder von einem Roboter nach Ihrem Getränkewunsch gefragt werden. Schließlich arbeiten unzählige Menschen ständig am technischen Fortschritt!
Gehst Du ins Fitness-Studio? Wo hast Du Dich angemeldet?
Hast Du ein Lieblingsgerät? Trainierst Du auch zu Hause? Was machst Du da? Kennst Du gute Fitness-Tipps? Wir freuen uns über Deine Fragen, Meinungen und Ergänzungen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Lesern.