Von der passenden Ergänzung für die Münzsammlung, über Omas altes Sofa bis hin zum eigenen Schiff – mittlerweile gibt es kaum etwas, was nicht über das Internetauktionshaus „Ebay“ ersteigert werden kann. Ebay ist in aller Munde. Ebay ist Stammtischthema. Die neusten Ebay-Schnäppchen werden auf jeder Party erwähnt. Kurzum: Ebay ist einfach zum Kult geworden.
Aber es wird auch geschimpft über Ebay. Wer kennt nicht jemanden, der mit Internetauktionen „schon mal so richtig reingefallen ist“? Und längst nicht alles, was bei Ebay als Schnäppchen angepriesen wird, ist auch eines. Wir haben die besten Tipps aus Sicht eines Bieters für Sie zusammengestellt und zeigen Ihnen, wie Sie sich mit einfachen Mitteln vor den schwarzen Schafen unter den Ebay-Verkäufern schützen können.
Gründlich lesen schützt vor bösen Überraschungen
Mit Abschluß einer Auktion wird ein gültiger Kaufvertrag, auf Basis der im Auktionstext zugesicherten Eigenschaften, geschlossen. Daher sollte man sich diesen genau durchlesen. Besonders gewitzte Zeitgenossen versteigern nämlich zum Beispiel nur die Verpackungen von technischen Geräten und geben sich keine besonders große Mühe, diesen Fakt prominent zu platzieren. Überfliegt man den Auktionstext nur flüchtig, kann man so etwas schnell übersehen und zahlt für die Packung den Preis des Produktes. Ob solche Aktionen nicht gegen die guten Sitten verstoßen, sei mal dahingestellt. In jedem Fall wird eine solche Auktion erst einmal für reichlich Ärger sorgen.
So stellen Sie das Bewertungsprofil auf den Prüfstand
Nehmen Sie sich Zeit, das Bewertungprofil des Anbieters zu studieren. 90 Prozent positive Bewertungen sind kein Maßstab, wenn 10 Prozent der Kunden nach der Bezahlung keine Ware erhalten haben. Man sollte eine einzelne Meinung sicher nicht überbewerten, aber bei mehreren gleichartigen Beschwerden verschiedener Kunden, sind Zweifel mehr als angebracht. Auch die positiven Bewertungen sollten Sie auf den Prüfstand stellen. Kommen vielleicht mehrere Bewertungen vom gleichen Kunden? An wievielen Auktionen hat der Bewerter bereits teilgenonmmen? Erfolgten die Bewertungen für Käufe oder Verkäufe?
Der E-Mail-Check
Gerade bei Auktionen, die noch ein paar Tage laufen, können Sie den Anbieter auf die Probe stellen. Es gilt herauszufinden, ob man auf der anderen Seite auskunftsbereit ist und freundlich auf die Wünsche des Kunden eingeht. Bedenken Sie, daß genau diese Person es ist, mit der sie nach der Auktion die Kaufabwicklung bewältigen und eventuelle Reklamationen abwickeln müssen. Stellen Sie einfach eine Frage zum Produkt über die „Frage an den Verkäufer“ Funktion von Ebay. Die Antwortzeiten und die Art der Antwort verraten viel über den Verkäufer. Ein kundenfreundlicher Verkäufer wird Ihnen selbst eine Frage, die sie anhand des Auktionstextes selbst beantworten könnten, geduldig beantworten.
Die angebotene Menge prüfen
Prüfen Sie genau, für welche Warenmenge Sie bieten. Es gibt Trickser, die in der Artikelbezeichnung „50x Wolldecken“ anbieten. Das muß keineswegs heißen, daß Sie bei Beendigung der Auktion auch 50 Wolldecken ersteigert haben. Die sogenannte Powerauktion ermöglicht es nämlich mehrere gleichartige Auktionen parallel abzuwickeln. So wird vielleicht einfach nur 50 mal eine einzelne Wolldecke verauktioniert. Durchforsten Sie daher genau den Artikeltext nach Mengenangaben und fragen Sie im Zweifelsfall beim Verkäufer nach.
Falle Versandkosten
Es ist zwar verboten, mit überdimensionierten Versandkosten, einen niedrigen Preis zu suggerieren. Trotzdem testen viele Verkäufer hier die Toleranzgrenzen von Ebay und Käufern aus. Unter jeder Auktion finden Sie sowohl die Versandkosten als auch die Zahlungsbedingungen. Hier sollten Sie genau hinschauen.
Preise vergleichen hilft echte Schnäppchen zu identifizieren
Bei der Frage, ob das Ebay-Angebot wirklich ein Schnäppchen ist, sollte man sich nicht auf die Antwort des Verkäufers verlassen. Im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Preissuchmaschinen. Hier können Sie den Artikel aus der Auktion eingeben und erhalten einen aussagekräftigen Vergleichspreis. Schwieriger ist das bei gebrauchten Artikeln. Aber auch hier läßt sich mit etwas Geschick meist der eine oder andere Preis googlen.
Für Bequeme: der Bietagent
Gerade wenn Sie wenig Zeit haben, ist der „Bietagent“ eine nützliche Erfindung. Sie können hier einen Betrag eingeben, den Sie maximal bereit sind, für den Artikel auszugeben. Der Bietagent wird nun automatisch jedes eingehende Gebot geringfügig in Ihrem Namen überbieten, bis die Auktion beendet oder Ihr Höchstbetrag überschritten ist. Echte Schnäppchenjäger bezeichnen den Bietagenten allerdings als „Werkzeug für Schattenparker“.
Ebay Tipps: In letzer Sekunde: der beste Preis
Ebay-Kenner lieben diesen Trick. Wenn Sie sich für eine Ware interessieren, für die es nur wenige Bieter gibt, sollten sie deren Anzahl nicht unbedingt nach oben schrauben. Beobachten Sie die Auktion passiv und warten Sie ab. Frühe Gebote verleiten die Bieter oft zu einer ruinösen Preisschlacht. Wenn Sie Ihr Gebot 5-10 Sekunden vor Auktionsende eingeben, wird es anderen Bieter schwer fallen, dieses noch zu überbieten. Dazu ist es natürlich wichtig, daß sie bereits eingeloggt sind und Ihr Höchstgebot schon eingetippt haben. Aber Vorsicht: geben Sie nur soviel ein, wie Sie wirklich auszugeben bereit sind. Möglicherweise hat ein anderer Bieter die Funktion des „Bietagenten“ genutzt und treibt den Preis damit auch innerhalb der wenigen Sekunden automatisiert deutlich in die Höhe.
Ebay Tipp: Nützlich: Artikel beobachten
Die Funktion „Artikel beobachten“ ermöglicht Ihnen den Aufbau einer eigenen Beobachtungsliste. Gerade, wenn Auktionen noch lange laufen, empfiehlt es sich, diese erstmal zu beobachten, anstatt gleich zu bieten. Sie können damit auch den Ebay-Marktwert von Artikeln ermitteln, die Sie interessieren. Ein Blick auf die aktuellen Auktionen hilft da nämlich nur bedingt weiter. Da die Preise der Auktionen meist in den letzten Minuten nach oben schnellen, sind die Preisniveaus von Auktionen, die in einigen Stunden oder Tagen auslaufen nicht aussagekräftig. Steht ein Artikel erstmal auf Ihrer Beobachtungsliste, entgeht Ihnen der Endpreis nicht.
Ebay Tipp: So enttarnen Sie Diebesgut
Auch hier leistet die „Frage an den Verkäufer“ Funktion wieder gute Dienste. Fragen Sie doch einfach mal nach, ob Sie im Falle eines Auktionsgewinns auch eine Quittung oder einen Kassenbon erhalten? Die Antwort auf diese Frage ist zwar keine Garantie, aber ein wertvoller Hinweis. Alternativ können Sie auch nach der Herkunft der Ware oder dem Grund für den Verkauf fragen. Auch im Artikeltext können sich Hinweise auf „Hehlerware“ finden. Ein „Autoradio mit leichten optischen Beschädigungen am Gehäuse und ohne Einbaurrahmen“ deutet zumindest auf einen wenig fachgerechten Ausbau hin.
Ebay Tipp: Tippfehler nutzen
Echte Schnäppchenjäger durchforsten Ebay nach Angeboten mit Tippfehlern. Wenn Sie bespielsweise einen „Massagesessel“ suchen, probieren Sie es doch mal mit „Masagesessel“ oder „Massagesesel“. Auch wenn dieses Vorgehen mittlerweile zum Volkssport geworden ist, kann man damit echte Schnäppchen erstehen. Auch das „Quersurfen“ in unterschiedlichen Kategorien fördert so manches Schnäppchen zutage. Oft werden Artikel einfach in die falsche Kategorie einsortiert und treffen deswegen nur auf wenige Bieter.