
Trauzeuge – mehr Aufgabe und Ehre als eine Pflicht
Heute hat ein Trauzeuge keine Pflichten, sondern darf die Wahl als Trauzeuge als Ehrenaufgabe betrachten. Seit Juli 1998 sind bei der standesamtlichen und bei der kirchlichen Trauung keine zwei Trauzeugen mehr erforderlich. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie auch als Unterschriftengeber beim Standesamt erforderlich. Wer allerdings katholisch heiraten will, benötigt dennoch zwei Trauzeugen. Trauzeugen dürfen auch heute noch bei einer kirchlichen Trauungszeremonie ihre Unterschrift leisten.
Damit ist es heutzutage dem Brautpaar ohne katholische Konfession selbst überlassen, ob sie überhaupt Trauzeugen wählen wollen. Traditionell wird nach wie vor gerne ein Trauzeugenpaar ausgewählt. Als Ehrenwahl dürfen sie sich nun völlig frei den Idealen widmen, die sie und das Brautpaar für wichtig erachten. Waren es traditionell oft die Geschwister und andere nähere Verwandte oder auch die beste Freundin oder der beste Freund, so steht auch diese Wahl dem Brautpaar frei.
Hilfe und Krisenbewältigung
Da die Pflichten eines Trauzeugen frei zu wählen sind, liegt es nahe, einfach menschliche Unterstützung bei einem so wichtigen Fest zu leisten. Wie Trauzeugen dies gestalten wollen, obliegt ihrer eigenen Einstellung. So können sie sich natürlich ganz besonders schöne Dinge ausdenken, aber auch ganz einfach dem Brautpaar bei den vielen Hochzeitsvorbereitungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was sich durch die ehrenvolle Aufgabe von alleine versteht, ist das Beiseitestehen der Trauzeugen in Krisensituationen.
Kauf des Brautkleids
Solche Situationen können durch ganz unterschiedliche Anlässe ausgelöst werden. Vielleicht sollten sie sich wichtiger Gäste annehmen, die das Brautpaar all zu sehr belasten würden, sofern sich keiner mit ihnen befasst. Oder sie helfen, wenn es mit der Hochzeitstorte, dem Brautkleidkauf oder anderen wichtigen Dingen Probleme gibt. Sie können auch die Hochzeitstorte an die Gäste verteilen, wenn es dazu keine weiteren Personen gibt. Oder sie greifen finanziell unterstützend ein, übernehmen die Arbeit mit der Geschenkeliste oder kümmern sich um die Vorauswahl einer passenden Location. Die Aufgaben sind vielfältig. Und sie reichen eigentlich auch in einer Art menschlichen Fürsorge über das Hochzeitsfest hinaus.
Junggesellenabend
Eine klassische Aufgabe des Trauzeugen des Mannes ist die Asurichtung des Junggesellenabends. Das reicht vom Identifizieren und Einladen der Gäste, über das Organisieren von Verkleidung und lustigen Aufgaben für den angehenden Ehemann bis zur Reservierung der nötigen Locations. Die Trauzeugin der Braut richtet immer öfter den Junggesellinnenabend aus. Diese Tradition ist hierzulande allerdings noch relativ neu.
Nicht in den Vordergrund drängen
Was sicher nicht zu den Pflichten und Aufgaben von Trauzeugen zählt, ist, sich in den Vordergrund zu drängen und ungefragt oder unabgesprochen reden zu halten. Viel eher sollten sie ihr Bestes dazu beitragen, dass das Brautpaar so unbeschwert wie möglich ihren Festtag genießen kann.
Auch nach der Hochzeit sind Trauzeugen Helfer
Ganz ursprünglich waren Trauzeugen sicher als gute Freunde in schweren Situationen gedacht, die als eine Art stete Begleiter in vielen Lebenssituationen mit Rat und Tat dem Brautpaar zur Seite stehen.