
Seit Jahren gibt es in der Fotografie-Szene die Diskussion, welcher der beiden Begriffe „Schärfentiefe“ und „Tiefenschärfe“ die korrekte Bezeichnung sei. Wir entscheiden uns ganz klar für die Schärfentiefe. Zum Einen, weil der Begriff historisch gebräuchlicher ist. Zum Anderen, weil der den Sinn des Worts besser beschreibt
Der englische Begriff für die Schärfentiefe
Wer auf „Nummer Sicher“ gehen will, kann es mit der englischen Sprache halten. Dort gibt es nur einen Begriff: Depth of Field (DOF).
Duden und Wikipedia
Die Wikipedia hat sich übrigens auch für die Schärfentiefe entschieden, erwähnt die Tiefenschärfe aber als „umgangssprachlich“. Der Duden listet beide Begriffe.
Schärfentiefe in unserem Fotografie-Lexikon.
Meine Sicht dazu:
Die SchärfenTIEFE, so sagt es bereits das Wort, gibt den messbaren Bereich in einem Foto an, der scharf abgebildet wird. Steuern lässt sie sich durch die Einstellung der Blende. Je weiter die Lamellen geöffnet sind, desto kürzer ist der Abstand zwischen den unscharfen Flächen. Angewendet wird die Technik vor allem zum Zweck, das Hauptmotiv stärker vom Hintergrund abzugrenzen.
Die Tiefenschärfe hingegen müsste eigentlich TiefenUNschärfe heißen. Ein weiteres Synonym ist das sogenannte Bokeh. Es geht hier um die individuelle ästhetische Beurteilung des unscharfen Vor- und Hintergrundes. Zumeist äußert sich das in der Form von Lichtkreisen und -punkten. Es können jedoch auch die Übergänge zwischen einzelnen Farbflächen sein. Sind diese geradezu butterweich, werden sie oft als besonders angenehm empfunden. Somit ist die technisch bedingt unterschiedliche Wiedergabe des Bokehs für Fotografen nicht selten ein gewichtiger Faktor für die Kaufentscheidung eines Objektives.