Die Fotografie im Nahbereich ermöglicht ungewöhnliche Sichtweisen und neue Perspektiven. Um Markroaufnahmen machen zu können, bedarf es Nahlinsen oder es muss ein aufwändiges Makroobjektiv verwendet werden. Eine altbekannte und technisch recht einfache, aber dennoch ausgesprochen wirkungsvolle Alternative stellen Zwischenringe dar. Durch die Benutzung von Zwischenringen wird die optische Qualität der verwendeten Objektive nicht beeinträchtigt. Mit Zwischenringen lassen sich sehr leicht extreme Makroaufnahmen erzeugen. Vereinfacht sind Zwischenringe nichts anderes als Zylinder, die zwischen die Belichtungsebene und das Objektiv gesetzt werden. Zwischenringe enthalt keinerlei Linsen, sondern sind lediglich Hohlkörper, die den Abstand des Objektivs zum Film beziehungsweise zur Sensorebene vergrößern. Wenn dieser Abstand erhöht wird, verringert sich die Entfernung, in der sich ein Gegenstand vor dem Objektiv scharf abbilden lässt. Dadurch ist es bei der Verwendung der Ringe möglich, Objekte aus nächster Nähe zu fotografieren, also Makroaufnahmen zu erzeugen. Wenn die Ringe eingesetzt sind, lassen sich allerdings keine Objekte in größerer Entfernung mehr fotografieren, da diese sich nicht mehr scharfstellen lassen.
Zwischenringe wahren im Gegensatz zu Makrolinsen die Abbildungsqualität
Die Abbildungseigenschaften und die Bildqualität leiden bei Zwischenringen nicht. Zwischenringe gibt es in verschiedenen Breiten, die miteinander kombiniert werden können, um den gewünschten Abstand zu erreichen. Um unterschiedliche Abstände zu realisieren, werden Zwischenringe in der Regel in Sets zu drei Ringen verkauft. Drei Ringe mit den Dicken 10, 20 und 30 Millimeter ermöglichen bereits sieben verschiedene Auszugslängen zwischen 10 und 60 Millimetern. Eine Art variabler Zwischenringe stellen Balgengeräte dar, deren Länge beliebig veränderbar ist, sodass bei einer gewünschten Veränderung der Auszugslänge keine Austauscharbeiten erforderlich werden.
Manuelle Zwischenringe und Atomatikringe
Durch die räumliche Trennung des Objektivs vom Kameragehäuse gehen bei manuellen Zwischenringen alle Funktionen der kameraunterstützten Bedienung des Objektives verloren. Bei manuellen Zwischenringen müssen daher alle Objektiveinstellungen von Hand ausgeführt werden. Da dies recht mühsam sein kann, gibt es auch Automatikringe, die die Funktionen der Objektivsteuerung vom Gehäuse auf das Objektiv übertragen.
Zwischenringe: Belichtungszeit und Fokussierung
Der Hohlraum, der zwischen Objektiv und Belichtungsebene durch Zwischenringe geschaffen wird, verringert die Lichtmenge, sodass sich die Belichtungszeit verlängert. Gleichzeitig nimmt bei Nahaufnahmen auch der Bereich der Schärfentiefe ab, sodass kleine Blendenöffnungen Sinn machen, was wiederum die eine erhöhte Belichtungsdauer erfordert. Auch die Scharfeinstellung des Objektes vor der Kamera bedarf einiger Übung, denn die Änderung der Entfernungseinstellung am Objektivring hat nur wenig Wirkung. Bei Makroaufnahmen erfolgt die Scharfstellung letztlich durch die Positionierung des Objektives, was wegen des stark eingeschränkten Schärfenbereiches etwas kniffelig sein kann.
Aufnahmen mit akzeptabler Schärfe gelingen daher in der Regel bei Verwendung von Zwischenringen nur, wenn die Kamera fest auf ein Stativ geschraubt wird. Belohnt wird dieser erhöhte Aufwand durch sehr oft faszinierende Bilder.