Die Natur dreht auf und der eigene Motor kommt ins Stottern? Wir sagen der Frühjahrsmüdigkeit den Kampf an und liefern Dir die passenden Tipps dazu.

Alljährlich zwischen März und Mai, wenn die Natur zu Höchstleistungen aufläuft, machen viele von uns schlapp. Nach den düsteren Wintertagen hat unser Körper fast all seine Reserven aufgebraucht und das erschwert den Umstieg von der dunklen in die hellere Jahreszeit. Meist fühlen wir uns müde, unausgeglichen, gereizt. Antriebslosigkeit, Kreislaufschwäche und Schwindel können auftreten.
Die Diagnose dazu stellen sich die Meisten dann auch gleich selbst: Frühjahrsmüdigkeit. Dabei sind sich die Ärzte gar nicht darüber einig, was sich hinter diesem laienhaften Begriff verbirgt. Warum werden wir Menschen schlapp und energielos, während rundherum alles zu neuem Leben erwacht?
Was versteht man unter Frühjahrsmüdigkeit?
Bei der Frühjahrsmüdigkeit handelt es sich nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eher um eine durch den Wechsel der Jahreszeiten auftretende Symptomatik. Verringerte Leistungsbereitschaft und Mattigkeit sind die Folge dieser Umstellung. Viele Menschen fühlen sich – trotz ausreichender Schlafdauer – müde, leiden unter Kopf- oder Gliederschmerzen oder reagieren extrem wetterfühlig.
Die Ursachen
Die Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit sind nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass der Hormonhaushalt eine große Rolle spielt. Die Produktion des Glückshormons Serotonin hängt vom Tageslicht ab. Während der langen Winterzeit haben sich die körpereigenen Reserven dieses Hormons erschöpft, und das Schlafhormon Melatonin kann seine volle Wirkung entfalten. Im Frühjahr, wenn die Tage länger werden, stellt unser Körper den Hormonhaushalt um. Endorphin, Testosteron und Östrogen werden nun verstärkt ausgeschüttet. Diese Umstellung ist eine starke, körperliche Belastung, auf welche wir sehr oft mit Müdigkeit reagieren. Die schwankenden Frühlingstemperaturen tun ihr Übriges. Bei steigenden Temperaturen weiten sich die Blutgefäße aus und sorgen damit für Senkung des Blutdrucks.
11 schnelle Tipps gegen die Müdigkeit
Tipp | Erklärung |
---|---|
Bewegung im Freien | erhöht die Serotonin-Produktion, wichtig für die Vitamin D Bildung |
leichte Sporteinheiten | transportieren Sauerstoff ins Blut |
ausgewogene, leichte Ernährung | Versorgung mit wichtigen Nährstoffen |
kleine Mahlzeiten | keine Schwerstarbeit bei der Verdauung |
Nahrungsergänzung | kann Nährstoffdefizite durch die dunkle Jahreszeit ausgleichen |
ausreichend Trinken | 2 - 3 Liter pro Tag |
Morgengymnastik | bringt den Kreislauf gleich zum Start in Schwung |
Wechselduschen | senkt die Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen |
ausreichend schlafen | 7-8 Stunden |
Hausputz | das Gefühl, etwas erledigt zu haben, belebt eine aufgeräumte Umgebung sorgt für einen aufgeräumten Kopf |
Mittagsschlaf, Powernap | 15-30 Minuten konsequente Ruhe können beleben |
Wirksame Gegenmaßnahmen
Um die Produktion von Serotonin wieder anzukurbeln, sollten Sie auf sportliche Betätigung im Freien setzen. Der Kreislauf wird stabilisiert und das Immunsystem gestärkt! Auch trägt eine richtige, ausgewogene Ernährung viel zum körperlichen Wohlbefinden bei. Essen Sie mehrere, kleine Mahlzeiten am Tag – zu große Portionen machen den Körper zusätzlich träge. Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornbrot sowie leicht verdauliche Proteine sind ratsam. Denn während einer Hormonumstellung benötigt der Körper mehr Vitamine und Proteine als üblich.
Besonders wichtig ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Mangelt es an dieser, verstärkt sich das Gefühl der Abgeschlagenheit. 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit – in Form von Wasser oder Kräutertees – sollte man täglich zu sich nehmen. Kaffee und schwarzer Tee zählen nicht zur Trinkflüssigkeit, da deren Verzehr dem Körper Wasser entzieht.
Kreislaufbeschwerden können Sie durch morgendliche Gymnastikübungen und Wechselduschen bekämpfen, wobei diese immer mit einem kalten Duschgang enden sollten.
Bei länger andauernden Symptomen, die nicht mehr allein auf die Frühjahrsumstellung beschränkt sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um eine Vielzahl anderer Krankheiten, wie z.B. Depressionen oder eine Schilddrüsenunterfunktion handeln kann.

Vitamin- und Mineralstoffmangel
Auch Vitaminmangel ist eine mögliche Ursache für die Antriebslosigkeit im Frühjahr. Dabei sind Vitamine gerade jetzt besonders wichtig.
Vitamin B 1: für die nötige Spannkraft; ein Mangel führt zu chronischer Müdigkeit und Konzentrationsschwäche; viel Vitamin B 1 steckt in Sonnenblumenkernen, Weizenkeimen und Schweinefleisch.
Vitamin C: hilft gegen Schlappheit; stärkt das Immunsystem; Zitrusfrüchte, Blumenkohl, Spargel und Petersilie versorgen mit ausreichend Vitamin C.
Vitamin E: stärkt gemeinsam mit Vitamin C das Immunsystem und kurbelt den Muskelstoffwechsel an.
Eine ausgewogene Ernährung, sowie Obst und Gemüse auf dem täglichen Speiseplan dürfen auf keinen Fall fehlen.
Vor allem bei Frauen kann ein Eisenmangel zu Abgeschlagenheit führen. Eisen ist ein lebenswichtiger Mineralstoff und kann vom Körper nur dann aufgenommen werden, wenn auch genug Vitamin C vorhanden ist.

Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?
Schlafen Sie ausreichend, aber nicht zuviel, sonst kommt ein ohnehin gebremster Kreislauf überhaupt nicht mehr in Schwung. Rennen Sie der Schlappheit davon. Wenn die Tage wieder länger werden und uns die ersten Sonnenstrahlen wärmen, ist die beste Zeit mit einem Ausdauertraining im Freien, wie etwa Laufen, Walken oder Radfahren zu beginnen. Es macht nicht nur fit, sondern auch munter und leistungsfähiger.
Wischen Sie die Müdigkeit weg. Ein gründlicher Frühjahrsputz in Haus, Garten und Auto wirken Wunder. Sie werden nicht nur den angesammelten Staub, sondern auch Ihre Trägheit los.
Essen Sie leicht, da jedem nach einer üppigen Mahlzeit mit fettem Fleisch und dicken Soßen die bleierne Müdigkeit überkommt. Tanken Sie Treibstoff. Probieren Sie es doch einmal mit einem Glas Karottensaft mit ein paar Tropfen Weizenkeimöl. Es belebt und gibt Kraft.
Suchen Sie den Kontakt zu anderen Menschen. Gespräche und echte soziale Kontakte inspirieren, beleben und motivieren für den anstrengenden Alltag.
Die Müdigkeit schnell vertreiben?
Wer es ganz eilig hat, kann eigentlich nur auf Koffein setzen. Das gibt es am einfachsten und gesündesten über Kaffee oder Tee. Nicht mehr ganz so gesund, weil sehr zuckerhaltig sind Cola, Energydrinks und Mate-Limonaden.
Auch die Hersteller von Nahrungsergänzungsprodukten sind inzwischen auf den Zug mit den „Wachmachern“ aufgesprungen und bieten Müdigkeitskiller in Tablettenform an. Die enthalten neben Koffein meist Taurin und diverse B-Vitamine. Es dürfte klar sein, dass das keine Dauerlösung ist.
Hast Du auch mit der Frühjahrsmüdigkeit zu kämpfen? Was unternimmst Du dagegen? Hilft das? Welche Tipps und Tricks kennst Du, die hier fehlen? Schreib uns Deine Meinung, Ergänzungen und Fragen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Lesern.
Endlich wird auf die Möglichkeit einer Schilddrüsenunterfunktion hingewiesen. Wie oft werden eigentlich kerngesunde Menschen in die Psycho-Ecke gestellt und mit Antidepressiva vollgestopft, obwohl ihnen nur ein bißchen L-Thyroxin fehlt. Also, sollten die benannten Symptome nicht verschwinden, geht es besser zuerst zum Endokrinologen statt zum Psychiater.
Gute Tipps! Mich erwischt die Frühjahrsmüdigkeit jedes Jahr und das nervt ziemlich. Denn genau dann, wenn es wieder wärmer und sonnig wird, will man doch besonders aktiv werden. Aber dann? Akkus leer und man hat auch nichts richtig Lust und ist total träge.
Ich werde mich mal auftraffen und mein Radel entmotten.
Ihr sprecht mir aus der Seele. Ich bin zur Zeit saumüde, obwohl ich 8 Stunden schlafe. Vor allem nachmittags hänge ich durch. Bisher habe ich mich mit Cola durchgerettet, fürchte aber, das wird sich auf der Waage rächen.