Inhaltsverzeichnis
Sahra Wagenknecht Steckbrief
Kategorie | Information |
---|---|
Name | Sahra Wagenknecht |
Geburtsdatum | 16. Juli 1969 |
Geburtsort | Jena, Thüringen |
Beruf | Politikerin, Publizistin |
Aktuelle Partei | Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) |
Frühere Parteien | Die Linke, PDS, SED |
Politische Ämter | Mitglied des Deutschen Bundestags (seit 2009), ehemals Fraktionsvorsitzende der Linken |
Parteigründung BSW | 8. Januar 2024 |
Politische Ausrichtung | Linkskonservativ, wirtschaftlich links, gesellschaftspolitisch eher konservativ |
Ausbildung | Studium der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur |
Sahra Wagenknecht Biografie
Sahra Wagenknecht gehört zu den bekanntesten und gleichzeitig umstrittensten Politikerinnen Deutschlands. Die 1969 in Jena geborene Tochter eines iranischen Vaters und einer deutschen Mutter hat eine bemerkenswerte politische Karriere hinter sich und sorgt mit ihren Ansichten immer wieder für Aufsehen.
Kindheit und Jugend im geteilten Deutschland
Wagenknecht wuchs zunächst bei ihren Großeltern in der Nähe von Jena auf. Ihr Vater kehrte früh in den Iran zurück und blieb verschollen, was sie stark prägte. Mit Schulbeginn zog sie zu ihrer alleinerziehenden Mutter nach Ost-Berlin. Als Kind mit iranischen Wurzeln erfuhr sie Ausgrenzung und Mobbing, was sie nach eigenen Angaben zur Außenseiterin machte.
Schon früh zeigte sich ihre Hochbegabung – mit vier Jahren brachte sie sich selbst das Lesen bei. In der Schule eckte sie mit ihrer kritischen Haltung an und durfte trotz hervorragender Noten zunächst nicht studieren.
Vom SED-Eintritt zur promovierten Volkswirtin
Kurz vor dem Mauerfall trat Wagenknecht 1989 in die SED ein, um den Sozialismus zu reformieren. Nach der Wende studierte sie Philosophie und Neuere Deutsche Literatur, zunächst in Jena und Berlin, ihren Abschluss machte sie schließlich in den Niederlanden. 2012 promovierte sie an der TU Chemnitz in Volkswirtschaftslehre.
Politische Karriere von der PDS zum BSW
Wagenknechts politischer Weg führte sie von der PDS über Die Linke bis zur Gründung ihrer eigenen Partei. In den 1990ern galt sie als Vertreterin des linken Flügels und Kritikerin von Gregor Gysis Reformkurs. Von 2004 bis 2009 war sie Europaabgeordnete, danach zog sie in den Bundestag ein. Von 2015 bis 2019 war sie Fraktionsvorsitzende der Linken.
Nach jahrelangen Konflikten mit ihrer Partei gründete Wagenknecht 2023 das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW), dessen Vorsitzende sie seit Januar 2024 ist.
Kontroverse Positionen und scharfe Kritik
Wagenknecht polarisiert mit ihren Ansichten zu Themen wie Migration, Ukraine-Krieg und Wirtschaftspolitik. Sie fordert eine restriktivere Flüchtlingspolitik und kritisiert die Russland-Sanktionen. Ihre Positionen stoßen sowohl auf heftige Ablehnung als auch auf Zuspruch bei Teilen der Bevölkerung.
Privatleben
Seit 2014 ist Wagenknecht mit dem früheren SPD-Politiker Oskar Lafontaine verheiratet. Das Paar lebt im Saarland. Wagenknecht hat selbst keine Kinder.
Sahra Wagenknecht bleibt eine der faszinierendsten und umstrittensten Figuren der deutschen Politik. Mit ihrem neuen Bündnis könnte sie die politische Landschaft weiter verändern.