
Biografische Daten
- geboren 14. April 1975 in Weißwasser (Bezirk Cottbus, DDR)
- Beruflicher Hintergrund: Ausbildung zum Maler und Lackierer, Meisterprüfung
- 2003, Gründer eines Malereibetriebs
- Eintritt in die AfD 2015
- Direktmandat im Bundestagswahlkreis Görlitz seit 2017
- Co-Bundesvorsitzender der AfD (seit 2019, zunächst mit Jörg Meuthen, später mit Alice Weidel)
- Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im Bundestag
Politische Positionen
Wirtschaft und Handwerk
Chrupalla vertritt als ehemaliger Handwerksmeister protektionistische Positionen für kleine Betriebe und den Mittelstand. Er kritisiert bürokratische Hürden und setzt sich für staatliche Förderprogramme ein, um junge Menschen für handwerkliche Berufe zu gewinnen.
Migration und Sicherheit
Er fordert strengere Grenzkontrollen zur Bekämpfung „grenzüberschreitender Kriminalität“ und lehnt eine liberale Asylpolitik ab.
Außenpolitik
Chrupalla gehört zum pro-russischen Flügel der AfD. Er plädiert für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland und besuchte mehrfach Moskau, wo er die „Versöhnung“ mit Deutschland betonte. Seine Äußerungen zur Bombardierung Dresdens 1945, bei der er Opferzahlen der NS-Propaganda übernahm, sorgten für historische Kontroversen.
Kontroversen
- Angriffsvorwürfe 202: Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bayern brach Chrupalla nach einem mutmaßlichen Nadelstich zusammen. Die Umstände bleiben ungeklärt.
- Interne Kritik: Parteimitglieder warfen ihm 2022 mangelnde Führungsstärke vor und forderten einen Kurswechsel nach schwachen Landtagswahlergebnissen.
- Rhetorik: In Bundestagsdebatten verglich er Angela Merkels Politik mit Methoden der DDR-Staatspartei SED und löste damit Empörung aus.
Politisches Portrait
Tino Chrupalla verkörpert den ländlich-konservativen Flügel der AfD. Als „Mann aus der Praxis“ inszeniert er sich bewusst als Gegenpol zur urbanen Elite, betont seine Handwerksvergangenheit und spricht gezielt strukturschwache Regionen wie die Lausitz an.
Sein Stil kombiniert Bodenständigkeit mit scharfer Rhetorik: Während er in Wirtschaftsfragen technokratische Lösungen präsentiert, bedient er in Debatten über Migration oder Geschichte klassische AfD-Narrative.
Trotz interner Machtkämpfe gilt er als Brückenbauer zwischen gemäßigteren und radikaleren Parteiströmungen. Seine Wiederwahl 2022 als Bundesvorsitzender – trotz Niederlagen in Landtagswahlen – unterstreicht seine pragmatische Rolle als „Gesicht der Basis“.
Kritiker bemängeln jedoch, dass seine vermeintliche Bürgernähe oft von polarisierenden Aussagen überschattet wird, etwa zur NS-Geschichte oder zu Russland.
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