
Abb. breaker213 | Bigstock
Bislang hat sich Google vor allem als neutraler Verwalter der weltweiten Informationsflut verstanden. Das könnte sich mit einem neuen Algorithmus ändern.
Der Konzern plant offenbar seine bisher vor allem auf der Popularität einer Webseite basierende Bewertung, künftig um eine inhaltliche Komponente zu erweitern. Man will damit vor allem Pseudowissen und Verschwörungstheorien den Kampf ansagen. Dazu will man alle Fakten aus dem zu untersuchenden Dokument extrahieren und mit geprüften Datenbanken abgleichen. Je weniger falsche Fakten ein Dokument oder eine Website enthält, als umso vertrauenswürdiger wird sie vom Algorithmus eingestuft.
Die Google-Mitarbeiter haben den Algorithmus bereits an 119 Millionen Seiten getestet und erhebliche Abweichungen zwischen dem vermeintlichen Wahrheitsgehalt von Webseiten und deren Popularität festgestellt. So schnitten beispielsweise humoristische Seiten besonders schlecht ab, was die Diskrepanz zwischen der Authentizität der Informationen und der Beliebtheit der Seite betrifft.
Kritische Stimmen sehen darin vor allem eine Bevormundung des Nutzers, der künftig quasi nach Googles Gusto zensierte Suchergebnisseiten zu sehen bekommt.
Das denke ich über Googles Pläne
Ich finde diese Pläne erschreckend. Wenn Google nach dem Monopol im Suchmarkt jetzt auch noch die Deutungshoheit über die „Wahrheit“ übernimmt, darf das nicht nur Verschwörungstheoretiker erschrecken.
Gerade bei kontroversen Themen – wie etwa der europäischen Gemeinschaftswährung, dem Klimawandel oder Fragen der Weltanschauung – gibt es keine „Wahrheit“. Mindermeinungen gehören zum natürlichen Meinungsspektrum und zu einer umfassenden Information des Users. Deren Zensur führt zu einer nur schwer zu überwindenden Diktatur der Mehrheitsmeinung.
Und wenn wir ein paar hundert Jahre zurückdenken, war die Tatsache, dass die Erde eine Scheibe ist und im Zentrum unseres Sonnensystems steht, auch mal eine Mehrheitsmeinung.
Updates & Quellen
- 1 FAZ: Google-Suchmaschine setzt auf Fakten
- 3 Studie zur Beurteilung des Wahrheitsgehalts von Webseiten
- 8 SEO United: Google will harte Fakten und keine vagen Signale
Was denkst Du über Google neuste Pläne?
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Die neuen Pläne sind sehr sinnvoll. Denn wer die Studie sich durchliest, kommt zu dem Schluss, wie ich in meinem Blog http://internet-pr-beratung.de/gutes-google-ranking-durch-fakten/, dass das alte korrupte (Stichwort: Linkverkauf) Trustrank System durch ein viel besseres System ersetzt wird. Der interne Page Rank wird weiterhin berechnet und als Korrekturgröße mit herangezigen, Zudem ist der KBT nur ein Teil des über 200 Variablen starken Google Algorithmus. In Verbund mit den Onagefaktoren kann das sicherlich was werden.
> kommt zu dem Schluss, wie ich in meinem Blog
Ist das so? Dein Blog ist quasi die Vorstufe von Googles-Wahrheitsmechanik. Man kommt zwangsweise zu dem einen richtigen Schluss.
Hat was für sich. Reden, Meinung und Pluralität sind eh überbewertet ;-)
Ernsthaft -> Googles Wissensdatenbank, die ja Basis für dieses System ist, ist so fehlerhaft, dass es mir die Fußnägel hochdreht. Ich denke, G wäre gut beraten, erstmal die eigenen Datenbestände auf Richtigkeit zu überprüfen, bevor man sich am Web abarbeitet.
Für mich wäre in dem Fall Google gestorben, es gibt auch noch andere Suchmaschinen, die nicht manipuliert sind.
Das funktioniert vielleicht in die Türkei… aber nicht im Westen! Gerade diesen, „Verschwörungstheorien“, sind die Wahrheit!… JFK… Twin Towers… und so weiter! So sieht es aus! So gern es mir leid tut…
beispielsweise humoristische Seiten? Was ist die korrekte Definiton?
ist nanoo.de humoristisch?
Dan würde euch ja keiner mehr finden im Google Superfilter.