Wann sich eine private Krankenversicherung für Angestellte lohnt, wer sich privat versichern kann und worauf man dabei unbedingt achten sollte.

Um eine optimale Behandlung beim Arzt, oder im Krankenhaus zu bekommen, reicht die gesetzliche Krankenversicherung längst nicht mehr aus. Lange Wartezeiten beim Arzt, ein Dreibettzimmer oder Vierbettzimmer im Krankenhaus, machen die Genesung einer Krankheit erheblich schwerer. Doch wer kann sich privat Krankenversichern und was muss beachtet werden. Die private Krankenversicherung, dient der Absicherung im Krankheitsfall, wird jedoch bei einer privaten Versicherungsgesellschaft abgeschlossen.
Private Krankenversicherung für Angestellte
In der privaten Krankenversicherung können sich Arbeitnehmer versichern, deren Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt. Hier kann in drei unterschiedlichen Tarifen ausgewählt werden. Zum einen die Vollversicherung, wobei alle Kosten im Krankheitsfall abgedeckt sind. Die Teilversicherung, wobei hier nur Teile der Krankheitskosten übernommen werden. Und die private Zusatzversicherung, die eine Ergänzung zur Pflichtversicherung darstellt – das können die Kosten für ein Zweibettzimmer sein, oder das Krankenhaustagegeld. Die Beiträge für eine private Krankenversicherung werden nicht wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung nach dem Einkommen berechnet, sondern eher nach dem Leistungsumfang der gewünscht wird, dem Gesundheitszustand, das Alter und dem Geschlecht.
Arbeitgeberzuschuss sorgt für günstige private Krankenversicherung
Ähnlich wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung, muss der Arbeitgeber auch bei einer privaten Krankenversicherung 50% übernehmen, den sog. Arbeitgeberzuschuss. Dabei darf jedoch der Höchstsatz der gesetzlichen Krankenversicherungen aber nicht überschritten werden.
Private für Angestellte mit hohem Einkommen meist günstiger
Bei einem Vergleich zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung ergibt sich bei hohem Einkommen ein großer Vorteil für die private Krankenversicherung. Die Leistungen sind bei einem niedrigen Beitrag, wesentlich höher als bei den gesetzlichen Krankenkassen.
Beitragsstabilität wichtiger als günstige Beiträge
Vorsicht ist vor reinen Preis-Leistungsvergleichen geboten. Eine Analyse auf Basis der aktuellen Beiträge und Leistungen ist immer nur eine Momentaufnahme. Da die Entscheidung für eine private Krankenversicherung in der Regel aber eine Entscheidung für das Leben ist, kommt der Stabilität der Beiträge eine hohe Bedeutung zu.
Man sollte sich unbedingt die Beitragshistorie des gewünschten Tarifs anschauen und mit anderen Tarifen vergleichen. So bekommt man ein Gefühl dafür, wie stark die Beiträge in der Vergangenheit gestiegen sind und wie sie sich vermutlich in der Zukunft entwickeln werden.
Einige Gesellschaften legen bpsw. häufig günstige neue Tarife auf, um neue junge Kunden zu locken. Später – wenn der Altersdurchschnitt steigt, steigen die Beiträge dann deutlich stärker als in etablierten Tarifen. Im Zweifelsfall sollte man sich für eine etablierte Gesellschaft mit langer Tarifhistorie entscheiden.
Individuelle Wahl der Leistungen
Der große Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die Möglichkeit, die gewünschten Leistungen selbst zusammenzustellen. Die große Tarifvielfalt ermöglicht große Wahlmöglichkeiten. Wer bspw. keine Behandlungen durch einen Heilpraktiker in Anspruch nimmt, kann auf diese Leistung verzichten und damit einen günstigeren Beitrag erhalten. Eine Reduzierung der Leistungen führt in den meisten Fällen auch zu einer deutlichen Reduzierung des Beitrags.
Selbstbeteiligung und Beitragsrückerstattung
Eine Selbstbeteiligung ist für die meisten Angestellten unattraktiv. Zwar senkt sie den monatlichen Versicherungsbeitrag. An dem beteiligt sich aber der Arbeitgeber zu 50 Prozent. Wird die Selbstbeteiligung hingegen fällig, weil man erkrankt, muss man diese zu 100 Prozent selbst bezahlen.
Attraktiver sind schon Tarife mit Beitragsrückerstattung. Hier erhält der Versicherte – wenn er keine Leistungen in Anspruch nimmt – einen oder mehrere Monatsbeiträge zurückerstattet.
Zusammenfassung: Krankenversicherung für Angestellte
Man kann den Beitrag der privaten Krankenversicherung dadurch niedrig halten, dass man nur die Leistungen wählt, die man wirklich in Anspruch nehmen will. Eine Selbstbeteiligung lohnt sich für Angestellte meist nicht, da der Arbeitgeber sich daran nicht beteiligt. Beitragsrückerstattungen sind häufig attraktiv. Wichtiger als das aktuelle Preis-/Leistungsverhältnis ist die perspektivische Beitragsentwicklung.
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