Spätestens wenn das Einkommen die Versicherungspflichtgrenze überschreitet oder eine Unternehmensgründung geplant ist, wird der Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung interessant.

Für den Startschuss einer Rally durch den Dschungel von unzähligen Versicherern und Tarifen gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, um eine wirklich günstige Krankenversicherung zu finden.
Preis und Leistung
Bei der Auswahl der Leistungen empfiehlt es sich, zurückhaltend vorzugehen. Man sollte nur das versichern, was man auch wirklich in Anspruch nehmen will. „Luxustarife“ strapazieren des Haushaltsbudget ohne echten Nutzen. Wer bspw. eine kritische Haltung zur Naturheilkunde hat, braucht keine Heilpraktikerleistungen zu versichern. Wer in seinem Beruf hohen psychischen Belastungen ausgesetzt ist, tut dagegen gut daran, Psychotherapien in den Versicherungsumfang einzuschließen.
Beitragshistorie
Weit wichtiger als die Höhe des aktuellen Versicherungsbeitrags ist die Entwicklung der Beiträge in der Zukunft. Schließlich ist die Entscheidung für eine Krankenversicherung in aller Regel eine Entscheidung fürs Leben. Spätere Wechsel sind – aufgrund des gestiegenen Lebensalters und eventueller Vorerkrankungen – oft unrentabel.
Die aktuelle Prämie ist nur eine Momentaufnahme. Es lohnt sich einen Blick auf die Beitragsentwicklung in der Vergangenheit zu werfen. Das ermöglicht zumindest ein grobes Abschätzen der künftigen Beitragsentwicklung.
Selbstbeteiligung
Eine vereinbarte jährliche Selbstbeteiligung kann den Beitrag eines Tarifes meist deutlich senken. Oft ist die garantierte Ersparnis sogar höher als die potentielle Selbstbeteiligung. Für Angestellte lohnt sich eine Selbstbeteiligung allerdings meist nicht. Der Arbeitgeber trägt nämlich seinen Anteil an der Krankenversicherung, nicht aber an der eventuell fälligen Selbstbeteiligung.
Beitragsrückerstattung
Viele Versicherer bieten Tarife mit einer Beitragsrückerstattung. Nimmt ein Versicherter keine Leistungen in Anspruch, zahlt die Versicherung eine Rückerstattung von einem oder mehreren Monatsbeiträgen. Das ist vor allem für Menschen interessant, die eher selten zum Arzt gehen. In einigen Tarifen erhöht sich die Rückerstattung bei weiteren leistungsfreien Jahren sogar.
Das dahinter stehende Prinzip ist einfach: Versicherte mit Beitragsrückerstattung reichen in der Regel keine Kleinrechnungen ein. Das spart bei den Versicherern einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Diese Ersparnis wird im Zuge der Rückerstattung an die Versicherten weitergegeben.
Fazit: Neben dem reinen Preis-/Leistungsvergleich ist das Abschätzen der künftigen Beitragsentwicklung die wichtigste Komponente auf der Suche nach einer günstigen privaten Krankenversicherung. Eine Selbstbeteiligung bei Selbständigen und eine Beitragsrückerstattung bei allen Berufsgruppen bieten zusätzliches Sparpotential.
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