Die Frauenquote. Eine Idealvorstellung der Politik, um die Benachteiligung von Frauen, in allen Bereichen des Lebens, aufzuheben.
Unser System ist in den letzten Jahrzehnten schon wesentlich frauenfreundlicher geworden, jedoch sind Frauen immer noch stark benachteiligt. Es bestehen nach wie vor Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, geprägt von Klischees, Vorurteilen und Irrtümern.
Frauen in Führungspositionen
Die Frauenquote soll vor allem dazu dienen mehr Frauen eine Führungsposition zu ermöglichen. Betrachtet man alle berufstägigen Frauen, so sind nur 4 Prozent von ihnen in Führungspositionen, bei den berufstätigen Männern sind es 10 Prozent. Nur etwa 20 Prozent der Führungspositionen sind mit Frauen besetzt.
Doch kann eine Frauenquote das Problem überhaupt lösen?
Es bestehen nach wie vor männliche Machtstrukturen, die nicht einfach aufgelöst werden können. Da der Arbeitsmarkt und vor allem auch Führungspositionen lange Männerdomäne waren, hat sich ein Karrieremuster entwickelt, das auf ununterbrochener Erwerbstätigkeit und „männlichen“ Eigenschaften, wie zum Beispiel Dominanz und Selbstsicherheit, basiert. Folglich wird Führungsverhalten eher mit Männern als mit Frauen assoziiert.
Der Grundkonflikt der Frauenquote liegt in deren Verständnis. Ihre Befürworter argumentieren, eine gesetzliche Frauenquote würde die Unternehmen dazu zwingen, ihr Arbeitsmodell zu verändern und es für Frauen attraktiver zu machen, zum Beispiel durch eine betriebsinterne Kinderbetreuung.
Diskriminiert die Quote?
Die gegnerische Seite führt jedoch das Argument an, die Frauenquote würde Frauen diskriminieren, da diese den Job nicht mit Augenmerk auf ihre eigene Leistung, sondern wegen ihres Geschlechts erhalten würden. Außerdem könne man nicht alle Unternehmen gleich behandeln, da ein Modeunternehmen die vorgegebene Quote sicherlich leichter erreichen würde, als ein Maschinenbauunternehmen.
Freiwillige Frauenquote
Kritiker schlagen daher eine freiwillige Frauenquote vor, die auf die Freiwilligkeit der Unternehmen setzt Frauenförderung zu betreiben. Die Unternehmen werden hier dazu aufgefordert, selbst eine Quote festzusetzen und diese in den betrieblichen Zielvereinbarungen zu verankern. Eine freiwillige Verpflichtung appelliert gewissermaßen an die Ehre des Unternehmens, diese mit jeglicher Anstrengung zu erreichen. Eine gesetzliche Quote hingegen, würde die Unternehmen zu stark unter Druck setzen und sie dazu zwingen, den Frauenanteil, um jeden Preis, zu erhöhen, auch ohne die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und ohne Berücksichtigung der Qualifikationen.
Häufig liegt es nämlich nicht am Willen der Unternehmen, Frauen einzustellen, sondern daran, dass noch die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um vor allem Frauen mit, oder mit Wunsch, auf Familie ein gerechtes Umfeld zu bieten.
Deutschland im klassischen Hausfrauenmodell
Zum einen leben wir in Deutschland immer noch nach dem klassischen Hausfrauenmodell. Zum anderen bietet die gesetzliche Krankenversicherung eine Mitversicherung mit dem Ehepartner, wenn die Frau nicht arbeitet. Auch die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder sind nicht auf Vollzeitarbeit ausgelegt. Schule und Kindergarten enden oft zur Mittagszeit und weitere Betreuungsangebote sind meist sehr kostspielig und kaum vorhanden.
Positiv zu vermerken ist die Entwicklung der „neuen Väter“, die immer mehr Verantwortung im familiären Bereich übernehmen und inzwischen auch bereit sind, Teilzeit zu arbeiten oder sogar Elternzeit zu nehmen. Trotzdem sind derzeitig zu wenig hochqualifizierte Frauen auf dem Arbeitsmarkt, vor allem in Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften sind sie unterrepräsentiert.
Hinzu kommt noch, dass die Unternehmen meist sehr enge Profilvorgaben haben und kaum flexible Arbeitszeiten.
Zukunft nur mit diversitygerechter Unternehmenskultur
In Zukunft werden jedoch nur die Unternehmen konkurrenzfähig bleiben, die eine diversitygerechte Unternehmenskultur pflegen, da sie mehr Chancen haben werden, geeignete Mitarbeiter und Investoren zu finden. Dafür muss Teilzeitarbeit auch in Führungspositionen möglich werden und die Arbeitgeberangebote müssen sich zum Beispiel auf Kita und Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger ausweiten.
Es gibt schon einige Firmen die hier mit gutem Beispiel vorangegangen sind, indem sie sich eine freiwillige Quote gesetzt und diese sehr positiv umgesetzt haben.
Leider sind dies immer noch wenige Ausnahmen, so dass in der Politik derzeit wieder viel über die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote debattiert wird.
Flexiquote
CDU und CSU befürworten hierbei die sogenannte „Flexiquote“. Die Unternehmen sollen gesetzlich dazu verpflichtet werden, sich selbst eine Frauenquote aufzuerlegen und umzusetzen. Die SPD hingegen fordert die baldige Einführung einer festen gesetzlichen Quote von 40 Prozent bei Aufsichtsräten und Vorständen.
Tatsache ist, dass wir eine Frauenquote brauchen, damit sich die festgefahrenen Strukturen ändern und Frauen, die sich genauso wie ihre männlichen Mitbewerber qualifiziert haben, die gleiche Chance erhalten eine Führungsposition zu übernehmen. Ob dies nun besser über eine flexible oder feste Frauenquote umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten.
Was haltet Ihr von der Frauenquote?
Ist das eine echte Chance, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen? Oder verschlimmert es die Situation für karrierewillige Frauen? Schreibt uns Eure Meinung. In den Kommentaren, direkt unter diesem Artikel.
Es ist schon ziemlich dreist soetwas, wie die Quote als Projekt für Frauen, zu verkaufen.
In Wirklichkeit wird eine ohnehin schon privilegierte Minderheit, die keine gesellschaftliche Hilfe braucht, bevorteilt.
Erstens sind Frauen sicher nicht das benachteiligte Geschlecht.
Zweitens werden durch Quoten Männer diskriminiert und nicht Frauen. Man muss schon einigermassen pervers sein, auch dort die Diskriminierung bei den Frauen zu verorten.
Und drittens würde ich gerne mal von Leuten wie Ihnen wissen, was genau Sie legitimiert, sich in private Unternehmen einzumischen. Was soll das? Wenn Sie gerne mehr Frauen in Führungspositionen sehen wollen, gründen Sie doch Ihr eigenes und stellen Frauen ein, bis die Schwarte kracht. Nur zu. Ach, das wäre zu anstrengend?..
Die berühmten Studien betreffend Diversity (und da vor allem die Kinsey Studie) sind übrigens wissenschaftlich so viel wert wie Waschmittelwerbung. Schlichte Auftragsstudien, die die bestellte Aussage liefern sollen. Nur ein Beispiel: Geht es den benannten Firmen besser, weil mehr Frauen in Führungspositionen sind, oder kann sich die Firma Frauen in Führungspositionen leisten, weil es ihnen gut geht. Da schon mal eine Antwort gesehen? Also. Von der eigentümlichen Auswahl der untersuchten Firmen ganz zu schweigen.